Joggerin trifft Ungeheuer - soweit der Plot Rafael Gschwends Film «Der Waldmensch». Der Schnee packt die Szenerie in eine mystische Atmosphäre, aber bei dieser Kälte friert sogar ein Monster. Beim Horror-Film von Rafael Gschwend musste das Kostüm nachträglich ausgestopft werden. Die Bestie soll schliesslich die Zähne fletschen, nicht mit den Zähnen klappern. Aufgewärmt wurde mit Tee, Wärmepäckchen und nach Drehschluss Glühwein.
Die Kälte war allerdings nicht die einzige Herausforderung: Anders als bei herkömmlichen Filmen muss sich bei 360-Grad-Aufnahmen jeweils die ganze Crew verstecken, damit sie nicht im Bild ist.
In der Wärme befinden sich Loredana und Kilian Bamert aka Saturday & Sunday. Sie reisen für ihr 360-Your-Story-Projekt durch Indien. Das Ehepaar besucht Sehenswürdigkeiten wie den Taj Mahal oder saftige grüne Teeplantagen. Schöne Bilder, schöner Hintergrund der Reise. Denn Loredana und Kilian wollen mehr als blosse Impressionen einfangen. Sie sind unterwegs für den guten Zweck.
Wettbewerbsprämie für Strassenkinder
In Rajasthans Hauptstadt Jaipur besuchten sie ein soziales Projekt. Strassenkinder werden dort eingeschult und kommen so in den Genuss von Bildung, um die Chance für ein besseres Leben zu erhälten. Im Gepäck hatten Loredana und Kilian Plüschtiere - und noch etwas viel Wichtigeres: «Die Wettbewerbsprämie von 10'000 Franken spenden wir diesen Strassenkindern.»
In Yverdon-les-Bains VD dreht derweil Olivier Beguin «Hurricane Gangster», seine Hommage an den Film noir. Und für das Mafia-Spektakel wird mit grosser Kelle angerichtet: Eine insgesamt 30-köpfige Crew ist in einer leer stehenden Fabrikhalle daran, das Schwarz-weiss-Werk fertig zu stellen. «Das 360-Grad-Format bringt neue Herausforderungen sowohl im erzählerischen als auch im technischen Bereich - spannend», so der Regisseur. «Jetzt geht es darum, die besten Lösungen zu finden.»
Worauf wir besonders gespannt sind: Vor Ort ist auch ein Pyrotechniker.