Ulefone Power 3 im Test
Gigantischer Akku im günstigen China-Handy

Das Ulefone Power 3 hat einen 6080 mAh grossen Akku, der für mindestens zwei Tage Laufzeit sorgt. Doch überzeugt der Riese aus China auch sonst?
Publiziert: 15.03.2018 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 09:51 Uhr
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Das Ulefone Power 3 kostet rund 220 Franken.
Foto: Lorenz Keller
Lorenz Keller

Der Name ist Programm: Das Power 3 des chinesischen Herstellers Ulefone hat einen 6080 mAh grossen Akku. Das ist nochmals 2000 mAh mehr als etwa im Huawei Mate 10 Pro, das ja unter den Top-Smartphones als Batteriewunder gilt.

Das Power 3 ist daher gar ein Akku-Gigant. Da Prozessor und Bildschirm nicht zu verschwenderisch mit den Ressourcen umgehen, ist die Akkulaufzeit tatsächlich sehr lange. Weit über 12 Stunden On-Screen-Time haben wir festgestellt. Das reicht auch bei Vielnutzern für zwei Tage. 

Der MediaTek Helio P23 ist ein typischer Mittelklasse-Prozessor. Auch die 6 GB Arbeitsspeicher können da keine Wunder bewirken. Aber im Test haben wir keine Ruckler festgestellt. Alles läuft ordentlich flüssig. Immerhin hilft der Arbeitsspeicher dabei, dass man viele Apps gleichzeitig ohne Nachladen offen haben kann.

Das Gehäuse ist aus Plastik, sieht aber gut aus und wirkt hochwertig.
Foto: Lorenz Keller

Das 6-Zoll-Display des Ulefone Power 3 läuft problemlos

Das Display ist 6 Zoll gross und im 18:9-Format. Die Auflösung von 2160 auf 1080 Pixel ist ausreichend, auch die Helligkeit geht in Ordnung. Alles unauffällig, alles so, dass es im Alltag nie negativ auffällt. Oben und unten gibts zwar recht dicke Ränder, auf der Seite ist das Gehäuse aber recht dünn. So ist das Gerät nicht riesig.

Die Probleme mit dem Touchscreen (Grafik stottert beim Scrollen, viele Fehleingaben beim Tippen), die frühere Tester bemängelt haben, traten bei unserem Testgerät nicht auf. Ulefone hat diese wohl mit einem Software-Update behoben.

Aber die riesige Batterie ist natürlich schon deutlich sichtbar und fühlbar. An der Dicke – es sind rund 1 Zentimeter. Und am Gewicht – mit 210 Gramm wiegt das Power 3 mehr als die meisten anderen Smartphones.

Wegen des grossen Akkus ist das Power 3 recht wuchtig.
Foto: Lorenz Keller

Für diesen günstigen Preis gibts erstaunlich viel Ausstattung. So etwa einen richtig schnellen Fingerabdruck-Scanner. Sogar eine Gesichtserkennung ist eingebaut, die lässt sich aber mit einem Foto überlisten. Nützlich sind die 64 GB Speicher – das ist mehr, als in dieser Klasse zu erwarten ist. Wer will, kann den Speicher auch mit einer Karte erweitern – dann muss man allerdings auf eine zweite SIM-Karte verzichten.

Viel Ausstattung, wenig Kameraqualität

Überzeugend ist auch das Gehäuse. Das ist zwar ganz aus Plastik, fühlt sich aber hochwertig an und ist sauber verarbeitet. Vorbildlich ist die Bestückung mit Zubehör: Es gibt nicht nur eine Schutzhülle und einen Screen-Protektor, sondern auch ein Ladekabel samt drei unterschiedlichen Adaptern. Denn das Power 3 lässt sich über USB-C laden, hat allerdings keinen Kopfhörer-Anschluss. Mit dem Set ist man gleich voll ausgerüstet.

Auf dem Ulefone läuft ein fast pures Android 7.1. Ein Update auf Android 8 hat der Hersteller für die nächsten Monate versprochen.

Schade, kann Ulefone das Niveau bei den Kameras nicht halten. Die Chinesen versprechen vorne und hinten eine Dualcam. Als Hauptkamera mit 21 und 5 Megapixeln, als Selfie-Cam mit 13 und 5 Megapixeln.

Mit dem Ulefone geschossen: Vorne zu dunkel, hinten zu hell, mit etwas komplizierteren Lichtverhältnissen hat die Kamera Mühe.
Foto: Lorenz Keller

Beim Knipsen kommt aber der Verdacht auf, dass die zweiten Linsen jeweils nur Marketing und Design sind – wenn sie denn überhaupt in diesen Auflösungen loslegen. Jedenfalls kann man locker die zweite Kamera mit dem Finger abdecken, die Fotos werden gleich gut beziehungsweise gleich schlecht.

Denn auf beiden Seiten sind die Resultate im besten Fall mässig, im schlechtesten Fall unbrauchbar. Von den Effekten wie Unschärfe sollte man die Finger lassen. Am besten werden die Fotos bei gutem Licht. Sobald die Verhältnisse etwas schwierig werden, lässt die Qualität rasant nach.

Das BLICK-Testfazit: Rund 215 Franken kostet das Ulefone Power 3 bei Gearbest.com (inklusive Versand, ohne allfällige Zollkosten). Dafür erhält man richtig viel Handy, interessant vor allem für jene, die ein Gerät mit riesigem Akku suchen. Einziger Schwachpunkt sind die Kameras, aber das ist in dieser Preisklasse ja meist so.

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