«Prey» angespielt
Wir waren als Kaffeetasse im Einsatz

Im Sci-Fi-Game «Prey» warten auf den Forscher Morgan Yu viele Überraschungen. Zum Beispiel dass er auf einmal die Fähigkeit besitzt, sich in verschiedene Gegenstände zu verwandeln. Wir haben das Action-Abenteuer angespielt.
Publiziert: 18.04.2017 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:40 Uhr
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Martin Steiner

Darum gehts in «Prey»

In der fiktiven Geschichte von «Prey» fand kein Attentat auf den amerikanische Präsident John F. Kennedy statt. Stattdessen nähern sich dank ihm die USA und die Sowjetunion so stark aneinander an, dass sie gemeinsam den Weltraum erobern wollen. Eine Folge davon ist der Bau der riesigen Raumstation Talos 1. Allerdings kommt es dort zu einem Unfall, so dass inzwischen die nicht über alle Zweifel erhabene Firma Transtar die Forschungsstation besitzt. CEO Alex Yu stellt dabei seinen Bruder – oder je nach Spielerwahl auch Schwester – Morgan Yu als Forscher an. Doch schon bald ist es mit dem friedlichen Wissenschaftler-Leben vorbei.

Trailer zu «Prey»

Trailer zu «Prey»
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Chaos auf der Raumstation:Trailer zu «Prey»

Gameplay: So spielt sich Prey

Während wir bei unserer letzten Reise nach Frankfurt den Anfang von «Prey» anspielten, stand dieses Mal ein Ausschnitt etwas weiter im Spiel auf dem Programm. Morgan erhält darin den Auftrag, zu einem Verbindungstunnel mit dem Namen «G.u.t.s.» zu gelangen. Der Weg dorthin führt durch die Psychotronics-Abteilung, wo Forscher mit den Fähigkeiten von Aliens experimentieren. Allerdings wird zum Zugang ein Psychoskop benötigt, einen Scanner, mit dem sich die Ausserirdischen untersuchen lassen. Zum Glück hat eine Leiche in einem Schacht so ein Teil bei sich.

Das Psychoskop schaltet für den Helden drei neue Bäume mit Alien-Fertigkeiten frei. Um die einzelnen Talente erwerben zu können, gilt es, gewisse Alienarten zu scannen. Dies geschieht, indem man mit dem Psychoskop für einige Sekunden auf das zu untersuchende Lebewesen zielt. Zum Glück sind gleich beim Eingang zur Psychotronics-Abteilung einige Exemplare in sicheren Containern verwahrt, so dass man die ersten Fertigkeiten ohne grössere Probleme erwirbt. Die zum Freischalten benötigten Neuromods findet Yu in einem Tressor eines leitenden Angestellten. Praktisch, dass der eigene Bruder über Funk auch gleich die Zahlenkombination zum Öffnen des Safes parat hat.

Viele der neuen Möglichkeiten gleichen magischen Anwendungen in Fantasy-Szenarien. Die kinetische Explosion verursacht zum Beispiel Schaden und stösst alle Gegner in einem Radios von fünf Metern weg. Der elektrostatische Impuls legt hingegen Roboter für drei Sekunden lahm und betäubt auch organische Gegner für zwei Sekunden. Spezieller ist hingegen die Fähigkeit Mimikry, mit der man die Gestalt eines Gegenstandes in der Umgebung annehmen kann, wie eben zum Beispiel eine Kaffeetasse. Auch als solche kann man sich weiter bewegen und zum Beispiel durch kleine Durchgänge in Räume schlüpfen, die sonst unerreichbar sind.

Jede Anwendung benötigt die Ressource Psi, die Verwandlung mit Mimikry sogar während des Gebrauchs, so dass die Zeit hier beschränkt ist. Viele Fertigkeiten lassen sich mit dem Einsatz von weiteren Neuromods verstärken. So darf man im späteren Verlauf des Spiels nicht mehr nur die Gestalt einer Kaffeetasse, sondern die eines Geschützes oder von noch komplexere Maschinen annehen.

Allgemein beeindruckt im anspielbaren Abschnitt das Leveldesign. So konnten wir die Szene locker in 15 Minuten beenden. Wer sich aber die ganze Umgebung ansieht, sich nach Codes für Waffenkammern oder weiteren Büros umsieht und jedes Geheimnis aufdecken und jede Notiz lesen will, kann im gleichen Abschnitt gut und gerne 90 Minuten verbringen. Noch selten gab es in einem Spiel so viele optionale Dinge zu erledigen.

Auch das raffinierte Gameplay überzeugt: So muss man sich bei vielen Aliengegnern überlegen, ob man sie mit der Schrotflinte oder der Pistole direkt ins Visier nimmt. Oder ob man sie mit der Gloo-Gun zunächst mit Leim vollspritzt, um sie danach mit dem Schraubenschlüssel zu zerschlagen. Dabei muss man die Taktik auch auf die vorhandenen Munitionsvorräte abstimmen. Zumal man die Gloo-Gun auch für weitere Dinge wie das Abdichten von Funken schlagenden Stromkabeln oder von lecken und Feuer speienden Gasleitungen benötigt.

Fazit

Ist der Beginn des Spiels noch äusserst ballerlastig, konnten wir im jetzt angespielten Abschnitt den Aliens auf viele verschiedene Arten auf die Pelle rücken. Auch sonst lädt das Spiel abseits von den Gefechten mit seinem offenen Leveldesign zum Erkunden ein. Zusammen mit der mit vielen Notizen und Gesprächsaufzeichnungen erzählten Story erinnert «Prey» angenehm an die beiden «System Shock»-Teile aus den 90er-Jahren. Was bisher noch nicht ganz klar ist, um was es bei der Geschichte im Endeffekt gehen soll. Hier müssen wir wohl bis zum fertigen Spiel warten, um zu sehen, ob das Game auch erzählerisch überzeugen kann. Erscheinen soll «Prey» am 5. Mai 2017 für PC, PS4 und Xbox One.

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