Volvo macht Polestar zur Elektromarke
Die elektrisierende Auto-Flat-Rate

Haustuner Polestar wird ab 2019 Volvos neue Elektromarke. Den Anfang macht ein 600-PS-Coupé mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, das nur gemietet werden kann!
Publiziert: 19.10.2017 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:40 Uhr
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Polestar 1
Foto: Werk
Stefan Grundhoff

Polestar soll nicht irgendeine Elektromarke werden, sondern sich ebenso sportlich positionieren wie bisher. Volvo hat seinen Haustuner im Jahr 2015 komplett übernommen, nachdem die Motorsport-Zusammenarbeit mit Polestar Performance fast 20 Jahre zuvor begonnen hatte. Neu ist die Idee mit der elektrischen Submarke nicht, sondern zeigt, wie sehr sich Volvo an der deutschen Konkurrenz misst: Nachdem BMW mit i damit begann, folgten Mercedes mit EQ, Audi mit e-tron und VW mit I.D..

Für die neue Marke Polestar baut Volvo im chinesischen Chengdu eine neue Fabrik.
Foto: Werk

Das Smartphone-Modell

In Shanghai stellt Volvo seine neue Submarke vor. Volvo-Chefdesigner Thomas Ingenlath wird zusätzlich Polestar-CEO und bekommt 2018 eine Fabrik im chinesischen Chengdu. Die Polestar-Modelle werden nicht mehr verkauft, sondern in einem Abo ohne Anzahlung gemietet. Polestar bietet wie bei Smartphones zwei- oder dreijährige Abos an und die Autos werden komplett online bestellt. In der fixen Monatsrate inbegriffen sind Abhol- und Bringdienste sowie die Möglichkeit, alternative Fahrzeuge von Volvo oder Polestar zu mieten. Als Schlüssel dient nur das Smartphone, wodurch das Auto auch für dritte nutzbar wird.

Das erste Modell der neuen Marke ist das scharfe Plug-in-Hybrid-Coupé Polestar 1.
Foto: Werk

Der scharfe Anfang

Mit dem Polestar 1 macht ein 2+2-sitziges Coupé mit aktuellen Volvo-Design-Elementen den Anfang. Sein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit 600 PS und 1000 Nm bietet 150 Kilometer elektrische Reichweite. Der Vierzylinder-Benziner treibt die Vorderachse an, während zwei 218-PS-E-Motoren ihre Power an die Hinterräder liefern. Das 34-kWh-Akkupaket ist im Mitteltunnel und über der Hinterachse untergebracht. Als Basis dient Volvos skalierbare SPA-Plattform, auf der schon XC90, S90, V90 und XC60 entstehen. Für den Polestar 1 wurde sie für mehr Sportlichkeit angepasst. So erhielt er ein Öhlins-Dämpfersystem. Die Gewichtsverteilung liegt bei nahezu idealen 48:52 Prozent und die Karosserie des Allradlers besteht aus Karbon. So werden die 230 Kilo des Akkus eingespart.

Wie schon beim Aussendesign treffen wir auch innen viele Anleihen an die aktuellen Volvo-Modelle.
Foto: Werk

Ende 2019 folgt mit dem Polestar 2 ein Mittelklasse-Modell mit reinem E-Antrieb – natürlich als Konkurrent zu Teslas Model 3. Erst danach kommt bis 2021 mit dem Polestar 3 der erste SUV der Elektromarke. Obwohl die Modelle online oder per App bestellt werden können, wirds ab 2019 weiterhin Shops, so genannte «Polestar Spaces», geben.

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