Mercedes Vision EQ Silver Arrow
Foto: Werk

Mercedes Vision EQ Silver Arrow
Ein Silberpfeil unter Strom

Die Elektrozukunft bei Mercedes sieht richtig scharf aus! Wir lassen uns in der atemberaubenden Studie Vision EQ Silver Arrow chauffieren.
Publiziert: 14.12.2018 um 05:54 Uhr
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Mercedes Vision EQ Silver Arrow
Foto: Werk
Jürgen Wolff

Im Scheinwerferlicht schimmert der flache Einsitzer. Er soll an den Rekordrennwagen W 125 von 1937 erinnern, der den Mythos der Silberpfeile begründete. Die Mechaniker hatten damals den weissen Lack bis aufs silberne Blech abgeschabt, um Gewicht zu sparen. Als Hommage trägt der EQ Silver Arrow (dt. Silberpfeil) eine silberne Mehrschichtlackierung.

Atemberaubende Flunder

Auch das geschwungene und stromlinienförmige Design orientiert sich am W 125: flach, mit weit ausladenden Radhäusern für teilverkleidete Räder, mittigem Fahrersitz, offenem Dach und einer Heckfinne aus Plexiglas mit einem ausgesägten Mercedesstern am Ende. Zwei ausfahrbare Heckspoiler dienen als Luftbremse. Nach dem Einschalten der Zündung strahlt es überall an der 5,3 Meter langen Flunder blau. Die Front zieren ein breit gezogenes Leuchtband, ebenso die Seitenschweller.

3D-Show im Cockpit als Belohnung

Der Einstieg ist doppelt mühsam: Die Mercedes-Techniker sind peinlichst darauf bedacht, dass wir mit unseren Füssen keine Spuren in der Karosserie hinterlassen. Wir selber sind gleichzeitig damit beschäftigt, den Kopf nicht an der nach vorne aufklappenden Fahrerkanzel anzustossen. Innen thronen wir auf einem breiten, fest eingebauten Sitz aus sattelbraunem Echtleder. Die anpassbaren Pedale sind mit + und – beschriftet. Das Cockpit ist digital und ein Beamer projiziert ein 3D-Bild der Umgebung auf einen grossen Panoramabildschirm.

Schönes Modellauto

Der elektrische EQ Silver Arrow hat einen flachen 80-kWh-Akku im Unterboden, der für 400 Kilometer Reichweite gut sein soll. Die Leistung hat mit 550 kW (750 PS) Rennwagen-Niveau. Da könnte der historische Zwölfzylinder W 125 ins Zittern geraten. Rudolf Caracciola erreichte damals auf der A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 432,7 km/h. Aber davon ist der EQ Silver Arrow weit entfernt. Der tatsächlich eingebaute E-Motor erlaubt kaum mehr als Schritttempo. Und wir fahren auch nicht selbst: Ein Techniker steuert den Silver Arrow von aussen über ein tragbares Bedienpult wie ein Modellflugzeug. Enttäuschend? Nein. Der EQ Silver Arrow ist als schöne Studie gedacht und nicht als Rundenrekordler.

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