Neue Software-Updates und die Einführung von praxisorientierten Verbrauchszyklen sollen den angeschlagenen Ruf von Autos mit Dieselmotoren bald wieder aufwerten – glauben viele Autohersteller. Nicht so Toyota: Schon seit 20 Jahren setzen die Japaner zur CO2-Reduktion auf Hybridantrieb (Kombination von Benzin- und E-Motor) und behandelten den Diesel eher stiefmütterlich. Anfangs lange belächelt, erkannten plötzlich immer mehr Konkurrenten die Vorteile dieser Technologie – handeln aber nicht so konsequent wie Toyota.
Ein schleichender Wechsel
Seit März 2017 setzt Toyota Schweiz ganz auf den Hybrid und bietet bei uns keinen PW mehr mit Diesel an. «In der Schweiz den Dieselantrieb bei den Personenwagen aus dem Angebot zu nehmen, war ein über längere Zeit andauernder Prozess und kam nicht auf einen Schlag», sagt Christian Künstler, Geschäftsführer von Toyota Schweiz. Nur da, wo der Diesel am meisten Sinn mache, werde er noch eingesetzt: Bei den Nutzfahrzeugen Hilux, Proace und Landcruiser.
Ein lohnender Wechsel
Der Wechsel wirkt sich bereits positiv auf die Hybrid-Verkaufszahlen aus. So lag 2015 der Dieselanteil beim SUV-Modell RAV4 bei rund 30 Prozent. Nach der Einführung des RAV4 Hybrid im März 2016 stieg der Hybridanteil auf über 85 Prozent – und die Verkaufszahlen des Modells stiegen um rund 40 Prozent. «56 Prozent unser verkauften PWs haben heute Hybridantrieb», sagt Künstler: «Das ist einer der höchsten Werte in Europa.» Der Trend spricht für Toyota: Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Anteil neu zugelassener Hybridmodelle 2017 um 14 Prozent gestiegen – während der Diesel über fünf Prozent Marktanteile verlor.