Portugals ehemaliger Ministerpräsident José Socrates ist nach dreijährigen Ermittlungen offiziell wegen Korruption beschuldigt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch wird der ehemalige sozialistische Regierungschef in 31 Punkten angeklagt.
Vorgeworfen werden ihm Bestechung, Geldwäsche, Steuerbetrug und Dokumentenfälschung. Die Anklage war seit längerem erwartet worden, verzögerte sich jedoch wegen der Beweisannahme.
Mehr als 24 Millionen Euro – Vermögen in der Schweiz angehäuft
Der 60-jährige Socrates soll Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen haben - als Gegenleistung für Gefälligkeiten gegenüber Unternehmen, darunter die Banco Espirito Santo, die im Sommer 2014 Bankrott ging.
In der 4000 Seiten zählenden Anklageschrift werden 18 weitere Verdächtige und neun Unternehmen aufgeführt. Den Ermittlern zufolge häuften der ehemalige Regierungschef und seine Helfershelfer zwischen 2006 und 2015 ein Vermögen von mehr als 24 Millionen Euro in der Schweiz an.
Socrates wurde 2014 verhaftet und verbrachte neun Monate im Gefängnis. Er war von 2005 bis 2011 im Amt. (SDA)