Vor absichtlichem Crash in eine Pizzeria
Täter schluckte haufenweise Medikamente

Der Autofahrer, der in der Nähe von Paris in eine Pizzeria gerast ist und dabei ein Mädchen getötet hat, stand während der Tat offenbar unter starkem Medikamenteneinfluss. Er wollte sich selber umbringen.
Publiziert: 15.08.2017 um 13:41 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:39 Uhr
Mann rast in Pizzeria
0:51
Im Osten von Paris:Mann rast in Pizzeria

Der Täter, der am Montagabend östlich von Paris in eine Pizzeria gerast ist, habe gegenüber der Polizei eingeräumt, dass er vor der Tat «eine grosse Menge an Medikamenten» eingenommen habe, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen. Zur Klärung des Tatmotivs habe die Aussage des Mannes aber nicht beigetragen, hiess es weiter.

Am Montagabend ist ein Mann mit einem silbernen BMW absichtlich in eine Pizzeria gerast. Jetzt ist bekannt: Der Täter stand unter starkem Medikamenteneinfluss.
Foto: Julien Mattia / Le Pictorium

Täter versuchte sich zum zweiten Mal umzubringen

Der Beschuldigte habe ausgesagt, am Sonntag einen Selbstmordversuch unternommen zu haben, der aber scheiterte. Daher habe er es am folgenden Tag mit der Fahrt in das Restaurant versucht, hiess es aus Justizkreisen. Der 1985 geborene Mann hatte am Montagabend in dem Ort Sept-Sorts östlich der französischen Hauptstadt einen BMW in eine Pizzeria gesteuert. Dabei wurden ein etwa zwölfjähriges Mädchen getötet und 13 weitere Menschen verletzt.

Der vorsätzliche Crash geschah in Sept-Sorts in der Nähe von Paris.

Die fünf Schwerverletzten schwebten am Dienstag nicht mehr in Lebensgefahr, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Dies betrifft auch den dreijährigen Bruder des Todesopfers. Die übrigen acht Verletzten kamen mit leichten Blessuren davon, wie der französische Innenminister Gérard Collomb mitteilte. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des Todesopfers und der Verletzten sein Mitgefühl aus.

Tat war ohne Zweifel vorsätzlich

Der stellvertretende Staatsanwalt von Meaux, Eric de Valroger, erklärte, es gebe «keinen möglichen Zweifel», dass der Mann die Tat vorsätzlich begangen habe. Er schloss am Montagabend ein terroristisches Motiv zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Im Auto des Beschuldigten wurden keine Waffen oder andere gefährliche Gegenstände gefunden.

Ein 13-jähriges Mädchen wurde getötet. Vier weitere Personen wurden schwer und acht Menschen leicht verletzt.
Foto: REUTERS/Benoit Tessier

In Frankreich gilt nach einer Serie von Anschlägen der Ausnahmezustand. Erst vorige Woche hatte ein Algerier bei einer Attacke mit einem Auto nahe Paris sechs französische Soldaten verletzt. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?