Trumps Vorzeige-Fan ist besessen von Verschwörungen
Die wirren Fantasien von «Black Man» Michael

Ein Mann aus dem Publikum hat Donald Trump bei dessen Rede fast ein wenig die Show gestohlen. Doch die grosse Aufmerksamkeit kommt Michael «The Black Man» nur bedingt gut.
Publiziert: 29.08.2017 um 09:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:17 Uhr
Dieser Mann löst Fragezeichen aus
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«Schwarze für Trump»:Dieser Mann löst Fragezeichen aus

Der Auftritt von Donald Trump vor einer Woche in Phoenix war in vielerlei Hinsicht bizarr. Mehrere Minuten lang las der US-Präsident beispielsweise seine alten Reden zu den Vorfällen von Charlottesville nochmals vor. Worte, für die er in der Öffentlichkeit schon vorher harsch kritisiert worden war.

Der auffällige Mann im Hintergrund

Doch auch das Publikum im Saal trug seinen Teil zur absurden Vorstellung bei. Besonders ins Auge stach damals die Person, die sich selber nur Michael «The Black Man» nennt. Während der Veranstaltung war er im Publikum direkt hinter Trump platziert und so auf allen Aufnahmen der Kameras gut zu sehen.

Und Michael wusste seine Medien-Präsenz gut zu nutzen. Immer wieder hielt er ein Papier mit der Aufschrift «Blacks for Trump» in die Luft. Dazu passte auch sein weisses T-Shirt mit der Aufschrift «Trump & Republicans are not Racist» (Trump und Republikaner sind nicht rassistisch). In konservativen Kreisen wurde der Mann sogar schon als perfektes Beispiel gefeiert, dass auch viele Afro-Amerikaner die Politik von Trump unterstützen.

Doch der ungewöhnliche Auftritt von Michael brachte dem jungen Mann mehr Aufmerksamkeit ein, als ihm möglicherweise lieb ist. Mittlerweile haben mehrere US-Medien Nachforschungen über ihn angestellt – und sind dabei auf fragwürdige Dinge gestossen.

Michael mit den vielen Namen

Denn der aus Miami stammende Michael – sein Name variiert von Michael Symonette über Maurice Woodside bis hin zu Mikael Israel – gehörte auch schon einer gewaltbereiten, religiösen Schwarzen-Gruppierung an. Zudem betreibt er laut «Washington Post» auch mehrere Internetseiten zur Verbreitung von Verschwörungstheorien. Geht es nach Michael, war die frühere US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton auch schon Mitglied des berüchtigten Ku-Klux-Klans und die Familie ihres Mannes Bill stammt von einem amerikanischen Indianer-Stamm ab.

Donald Trump ist für Michael deshalb so etwas wie ein Heilsbringer und Erlöser. Um in Phoenix direkt hinter dem Präsidenten stehen zu können, während dieser seine Rede hielt, war Michael schon am Morgen vor der Halle angestanden. Der Einsatz sollte sich lohnen. Nun kennt ihn praktisch das ganze Land – leider aber auch alle seine wirren Theorien. (cat)

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