Die USA haben am Dienstag Sanktionen gegen hochrangige und einflussreiche Venezolaner verhängt, darunter die Ehefrau von Präsident Nicolas Maduro.
«Die USA werden weiter konkrete und entschlossene Massnahmen gegen diejenigen ergreifen, die an der Zerstörung der Demokratie in Venezuela beteiligt sind», hiess es in einer Erklärung des US-Finanzministeriums.
Neben Maduros Ehefrau waren unter den sechs Betroffenen auch der Vize-Präsident und der Verteidigungsminister des Landes.
Maduro erklärte im Fernsehen, es sei eine Ehre, von den USA mit Sanktionen belegt zu werden. «Vielen Dank, Donald Trump», sagte er an den US-Präsidenten gerichtet.
Allerdings sei das Vorgehen der USA feige, so Maduro:
«Heute hat die Regierung der Vereinigten Staaten ein Dekret erlassen, dass auch Sanktionen gegen die First Lady von Venezuela, Cilia Flores, enthält. So etwas hat man noch nie gesehen.
Wenn ihr mich angreifen wollt, dann müsst ihr mich angreifen, aber jagt nicht Cilia, lasst meine Familie in Ruhe. Seid nicht solche Feiglinge.
Sie haben Sanktionen gegen Cilia erhoben, deren einziges Verbrechen es ist, dass sie meine Frau ist. Wenn sie Maduro nicht kriegen können, versuchen sie es mit Cilia.
Aber auch das wird ihnen nicht gelingen.»
Trump hatte in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York gesagt, die Situation in Venezuela sei inakzeptabel. Das Land sei einer der «wirklich schlimmen Orte» auf der Welt.
Die USA haben seit 2017 mehrfach Sanktionen gegen Venezuela verhängt. Sie werfen der Regierung vor, gegen Kritiker vorzugehen, die Korruption voranzutreiben und die Wirtschaft des Landes zu zerstören. Maduro hat erklärt, seine Regierung sei das Opfer eines Wirtschaftskrieges.