Über einen Monat nach dem Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel gehen die Kämpfe rund um den Gazastreifen unvermindert weiter. Beide Seiten haben Hunderte Tote zu beklagen, auch unzählige Zivilisten fallen den Kämpfen zum Opfer.
Dass die Hamas unter anderem vom Iran finanziert wird, ist bereits bekannt. Nun zeigen Recherchen der «SonntagsZeitung» aber: Die Geldgeber kommen auch aus der Schweiz. Die Stiftung Fondation Secours Humanitaire (FSH) mit Sitz in Genf etwa sei eng mit der Hamas verknüpft, schreibt die Zeitung.
Vereinspräsident Mahmoud Baroud etwa habe 2021 Hamas-Boss Ismail Haniya in Istanbul besucht. Dabei seien auch gemeinsame Fotos entstanden. Fragen dazu wollte die Stiftung gegenüber der «SonntagsZeitung» nicht beantworten.
Hunderttausende Franken Spenden
Auch weitere Tätigkeiten liessen auf eine enge Verknüpfung mit der Terrorgruppe schliessen, schreibt die Zeitung weiter. So unterstütze die FSH etwa Studenten, die die Islamic University Gaza besuchen wollten. Diese gelte als Hochburg der Hamas, wichtige Funktionäre der Terrororganisation seien Absolventen oder Professoren der Universität.
Die FSH, die auch ein Büro in Gaza und Ramallah hat, sammelte laut dem Bericht im Jahr 2022 fast 700'000 Franken Spenden. Im Jahr davor kamen gar knapp 800'000 Franken zusammen. Damit sollen Waisenkinder und Frauen in Gaza unterstützt werden, behauptet die Organisation.
Ob dem wirklich so ist? Unklar. Laut der «SonntagsZeitung» arbeitet die Schweizer Stiftung bei der Verteilung der Gelder eng mit der Palestinian Wefaq Association zusammen. Diese wiederum wird von einem Verband unterstützt, der von Mitgliedern der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) gegründet und betrieben wird.
Lobbyismus bei Schweizer Politikern
Laut der «SonntagsZeitung» lobbyierte zudem der verlängerte Arm der Hamas immer wieder bei Schweizer Politikern. Anouar Gharbi, ein Schweizer mit engen Verbindungen zu den Köpfen der Organisation, besuchte etwa mit SP-Ständerat Carlo Sommaruga (64) den Nahen Osten. Sommaruga antwortete auf einen Fragekatalog der «SonntagsZeitung» nicht. Auch andere Politiker reisten mit Gharbi ins Ausland.
Neben der Stiftung mit direkten Verbindungen zur Hamas breitet sich auch das radikale anti-israelische Netzwerk Samidoun in der Schweiz aus. Die Führungsriege des Netzwerks trifft sich hierzulande immer wieder zu Konferenzen.
In Deutschland wird die Gruppe vom Verfassungsschutz beobachtet und als extremistisch eingestuft. Mittlerweile wurde die Gruppierung in unserem Nachbarland verboten. (zis)