Vater liess seine 13-jährige Tochter zur Selbstmord-Attentäterin ausbilden
Aber Zahra wollte nicht sterben

Die Terroristen hatten einen grausamen Plan. Das Mädchen vereitelte ihn. Doch wo sind die anderen Mädchen?
Publiziert: 26.12.2014 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:24 Uhr
Von Georg Nopper

Zahra ist jung, aber nicht naiv. Der Vater der 13-jährigen Nigerianerin brachte sie in ein Lager der Terror-Gruppe Boko Haram. Dort wollte er sie zur Selbstmord­attentäterin ausbilden lassen. Doch die Überredungs-Taktik der islamistischen Kämpfer liefen bei Zahra ins Leere.

Wie das Mädchen an einer Pressekonferenz der nigerianischen Polizei sagt, habe man sie im Lager gefragt, ob sie ins Paradies wolle. Sie habe mit Ja geantwortet. «Als sie mir erzählten, dass ich eine Bombe zünden und sterben muss, um ins Paradies zu kommen, habe ich gesagt, dass ich das nicht kann.» Die Terroristen hätten ihr dann gedroht. «Sie sagten, dass sie mich erschiessen oder lebendig begraben würden, wenn ich nicht mache, was sie befehlen.»

Flucht mit dem Taxi

Anfang Dezember musste Zahra einen Sprengstoffgürtel anziehen. Zusammen mit zwei weiteren Mädchen schickten sie die Kämpfer auf einen Markt in der Stadt Kano. Die beiden anderen Mädchen zündeten ihre Sprengsätze und rissen vier Menschen in den Tod. Zahra wurde am Bein verletzt. Doch sie wollte leben und floh. Mit einem Taxi liess sie sich ins Spital fahren. Dort wurde sie später verhaftet, weil der Taxifahrer den zurückgelassenen Sprengsatz im Auto entdeckt hatte und die Polizei alarmierte. Der Vater des Mädchens ist flüchtig. 

Im April hatte Boko Haram 276 Mädchen aus einer Schule entführt. Einige konnten fliehen. Der Verbleib von 219 Schülerinnen ist bis heute unklar.

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