USA - Russland
Putin weist 755 US-Diplomaten aus Russland aus

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat 755 US-Diplomaten zur Ausreise aufgefordert. Die US-Vertreter müssten «ihre Aktivitäten in Russland einstellen» und das Land verlassen, sagte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Rossia 24.
Publiziert: 30.07.2017 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:31 Uhr
Der russische Präsident Wladimir Putin hat 755 US-Diplomaten zur Ausreise aufgefordert. Mit dem Schritt reagierte er auf den jüngsten Sanktionsbeschluss des US-Kongresses. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA SPUTNIK POOL/ALEXEY NIKOLSKY / SPUTNIK / KREMLIN POOL

Mit dem Schritt reagierte Putin auf den jüngsten Sanktionsbeschluss des US-Kongresses.

Bereits am Freitag hatte das russische Aussenministerium verlangt, die Personalzahl an der US-Botschaft und den Konsulaten in Russland müsse bis September auf 455 sinken - dies entspreche der Zahl der russischen Diplomaten in den USA. Unklar blieb zunächst die genaue Zahl der US-Diplomaten, die Russland verlassen müssen.

Putin nannte nun erstmals die genaue Zahl der betroffenen US-Vertreter. Derzeit arbeiteten «mehr als tausend Menschen» an den diplomatischen Vertretungen der USA in Russland, sagte er.

Vergangene Woche hatte der US-Senat in Washington für neue Sanktionen gegen Russland gestimmt, um die Annexion der Krim und die mutmasslichen russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs im vergangenen Jahr zu ahnden. US-Präsident Donald Trump liess mitteilen, dass er den Beschluss in Kraft setzen wolle.

Putin weist 755 US-Diplomaten aus Russland aus

Der russische Präsident Wladimir Putin hat 755 US-Diplomaten zur Ausreise aufgefordert. Die US-Vertreter müssten «ihre Aktivitäten in Russland einstellen» und das Land bis zum 1. September verlassen, sagte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Rossia 24. Unklar ist, ob die Angehörigen mitgezählt werden.Mit dem Schritt reagierte Putin auf den jüngsten Sanktionsbeschluss des US-Kongresses. Moskau lasse nichts unbeantwortet, stellt er kühl fest.  Putin sagte, er warte schon eine ganze Weile auf positive Veränderungen in den Beziehungen zu den USA. Doch bislang sei nichts dergleichen geschehen. Und Hoffnung auf eine baldige Wende habe er nicht: «Sollte das irgendwann doch passieren, wird es nicht bald sein.»

USA findet Massnahme «unangemessen»

Das US-Aussenministerium kritisierte die Entscheidung Moskaus. Die «Washington Post» zitierte in der Nacht zu Montag einen Mitarbeiter des Ministeriums, der nicht namentlich genannt werden wollte, mit den Worten: «Die russische Regierung hat die US-Botschaft in Russland aufgefordert, ihren gesamten Stab zum 1. September auf 455 Mitarbeiter zu begrenzen. Das ist bedauerlich und unangemessen.» Man prüfe die Konsequenzen einer solchen Begrenzung und eine angemessene Reaktion, wurde der Mitarbeiter weiter zitiert.

Bereits am Freitag hatte das russische Aussenministerium verlangt, die Personalzahl an der US-Botschaft und den Konsulaten in Russland müsse bis September auf 455 sinken - dies entspreche der Zahl der russischen Diplomaten in den USA. Unklar blieb zunächst die genaue Zahl der US-Diplomaten, die Russland verlassen müssen.

Vergangene Woche hatte der US-Senat in Washington für neue Sanktionen gegen Russland gestimmt, um die Annexion der Krim und die mutmasslichen russischen Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs im vergangenen Jahr zu ahnden. US-Präsident Donald Trump liess mitteilen, dass er den Beschluss in Kraft setzen wolle. (SDA)

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