Der heute 85-Jährige hatte von 1992 bis 2016 als republikanischer Bezirkssheriff in Maricopa Zehntausende bei Razzien aufgreifen lassen, obwohl nichts gegen sie vorlag. Trump attestierte Arpaio einen «beispielhaft selbstlosen Dienst an der Öffentlichkeit». Nach mehr als 50 Jahren bewundernswertem Dienst an der Nation habe er eine Begnadigung durch den Präsidenten verdient, hiess es in einer Stellungnahme des Weissen Hauses am Freitag (Ortszeit).
Signal an Trump-Unterstützer
Mit der ersten Begnadigung seiner Amtszeit giesst Trump nach Meinung von Menschen- und Bürgerrechtlern Öl ins Feuer der schwelenden Rassismusdebatte im Land. Sie haben Arpaio über Jahre scharf kritisiert.
Arpaio drohte von Oktober an eine sechsmonatige Haftstrafe, zu der ihn ein Bundesgericht in Phoenix im Juli verurteilt hatte. Er wurde für schuldig befunden, als Sheriff eine gerichtliche Anordnung missachtet zu haben, wonach er die Diskriminierung und ethnische Verfolgung von Immigranten zu unterlassen habe.
Trump hatte die Begnadigung bereits vor einigen Wochen öffentlich erwogen. Arpaio hatte Trump im Wahlkampf 2016 nach Kräften unterstützt und wurde auch für ein Regierungsamt gehandelt.
«Amerikas härtester Sheriff»
Als Sheriff hatte Arpaio am Rande von Phoenix eine berüchtigte Gefängnis-Zeltstadt in der glühenden Hitze des US-Südwestens einrichten lassen. Er liess die Häftlinge mit rosafarbener Unterwäsche ausstatten. Sie erhielten nur zwei Mal täglich etwas zu essen, angeblich aus finanziellen Gründen stets ohne Pfeffer und Salz. (SDA)