Knapp zwei Wochen nach den Halbzeitwahlen findet das Rennen um den Senatssitz in Florida ein Ende: Der Republikaner Rick Scott setzt sich am Ende hauchdünn gegen den demokratischen Amtsinhaber Bill Nelson durch. Laut dem am Sonntag veröffentlichten offiziellen Endergebnis erhielt Scott 50,05 Prozent, Nelson 49,93 Prozent der Stimmen. Demnach erhielt der Wahlsieger knapp über 10'000 Wählerstimmen mehr als Nelson.
Nelson hatte Florida seit 2001 im Senat vertreten. In einem Video warnte der ehemalige Astronaut nun vor düsteren Zeiten in der amerikanischen Politik. Nach seiner Niederlage rief er Vertreter beider Parteien dazu auf, zusammenzuarbeiten und eine Blockadepolitik im Kongress zu vermeiden. Wie die Zeitung «Miami Herald» berichtete, sollte das Ergebnis am Dienstag offiziell bestätigt werden.
Trump und Scott sprechen von Wahlbetrug
Nelsons Niederlage war ein regelrechter Wahlkrimi vorausgegangen. Am Wahlabend des 6. November lieferten sich beide Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Republikaner Scott, bisher Gouverneur des Bundesstaates an der Südostküste der USA, erklärte sich schliesslich um kurz vor Mitternacht zum Sieger, obwohl noch Stimmen ausgezählt wurden und der Abstand zwischen den beiden Kandidaten knapp war.
Weil der Unterschied zwischen Scott und Nelson 0,5 Prozentpunkte unterschritt, ordneten die Behörden in der vergangenen Woche eine maschinelle Neuauszählung an. Später mussten einige Stimmen per Hand nachgezählt werden. Die Frist dafür endete am Sonntagmittag.
Die Neuauszählung der Stimmen hatte zu heftigem politischen Streit geführt. Scott und Trump warfen den Demokraten Betrug vor, ohne dafür Belege zu liefern.
Scott ruft zur Einheit auf
Nach Nelsons Niederlage rief Scott am Sonntag zu Einheit auf. Man müsse den Wahlkampf nun hinter sich lassen, erklärte er. «Wir müssen das tun, was Amerikaner immer getan haben: Zusammenkommen für das Wohl unseres Bundesstaates und unseres Landes.»
Trumps Republikaner hatten bei den Kongresswahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten verloren, ihre Kontrolle im Senat aber verteidigen können. In dieser Kammer haben sie nach dem neuen Stand nun 52 der 100 Sitze sicher. Ausserdem gibt es Ende des Monats noch eine Stichwahl in Mississippi.
Der Senat ist unter anderem für Personalentscheidungen verantwortlich. Wenn Trump einen Minister oder Botschafter ernennt, muss dieser vom Senat bestätigt werden. (SDA/nim)