In mehreren deutschen Bundesländern sind am Dienstag Razzien gegen sogenannte Reichsbürger durchgeführt worden. Die Durchsuchungen von Staatsanwaltschaft und Polizei richteten sich gegen 16 Beschuldigte im Alter von 40 bis 66 Jahren.
Die Tatverdächtigen, darunter zwei Frauen, werden der banden- und gewerbsmässigen Urkundenfälschung verdächtigt. Zudem geht es um Amtsanmassung. Bei den Razzien sollen Beweismittel gesichert werden.
Sie anerkennen den Staat nicht
Die Federführung des Einsatzes lag bei der Ermittlungsgruppe «Wappen» der Kriminalpolizei im oberbayerischen Erding, die Koordination bei der Staatsanwaltschaft München II, wie Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt erklärte.
Neben Objekten in Bayern wurden auch zwei Wohnungen und Geschäftsräume in Rheinland-Pfalz sowie ein Objekt in Baden-Württemberg durchsucht. An den Razzien seien an die 250 Beamte, darunter auch Spezialeinheiten, beteiligt gewesen.
Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staat an. Stattdessen behaupten sie, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. Die Bewegung wird inzwischen deutschlandweit vom Verfassungsschutz beobachtet. (SDA)