In den vergangenen Tagen online verbreitete Bilder zeigen drei ausländische Frauen, die auf einer der wichtigsten Strassen von Dschasan Samba tanzen. Sie nahmen am dortigen Winterfestival teil.
Die Frauen, deren Staatsangehörigkeit unklar ist, waren mit den typischen bunten Federn des brasilianischen Karnevals dekoriert. Wie bei Samba-Aufführungen in Brasilien waren ihre Arme, Bäuche und Beine unbedeckt. Allerdings zeigten sie nicht so viel nackte Haut wie etwa die Tänzerinnen bei den berühmten Karnevalsparaden von Rio de Janeiro.
In Onlinenetzwerken und anderen Medien brachten viele Bürger ihre Entrüstung über die Show zum Ausdruck. Vielfach wurde eine Bestrafung der Veranstalter gefordert. «Shows sind für die Unterhaltung da und nicht dafür, die guten Sitten zu attackieren und gegen die Religion und die Moral der Gesellschaft vorzugehen», sagte Mohammed al-Badschwi, ein Einwohner von Dschasan, dem staatlichen Fernsehsender El-Echbarija.
Verstoss gegen strenge Sitten
In den vergangenen fünf Jahren sind auf Initiative des Kronprinzen Mohammed bin Salman in Saudi-Arabien die Unterhaltungsangebote für die Bürger deutlich erweitert worden – zu den neuen Angeboten gehören etwa grosse Sportveranstaltungen und Konzerte.
Allerdings ist das Königreich weiterhin vom Wahhabismus geprägt, einer besonders strengen und traditionellen Auslegung des Islam. Die meisten Frauen tragen in der Öffentlichkeit nach wie vor die Abaya, einen schwarzen Umhang, der den ganzen Körper bedeckt.
(SDA)