Um Kritik an Xi Ji*pi*gs Wiederwahl-Plä*e* zu verhinder*
Chi*as Ze*soren blockiere* de* Buchstabe* «*»

Nach der umstrittenen Verfassungsänderung will die chinesische Regierung kritische Diskussionen verhindern. Erste Massnahme: Sie verbietet gewisse Begriffe auf dem Twitter-ähnlichen Dienst Weibo.
Publiziert: 01.03.2018 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:55 Uhr
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Finde den Unterschied: Winnie und Tigger, Xi Jinping und Barack Obama.
Foto: Twitter

Der chinesische Präsident Xi Jinping (64) will sich zum ewigen Staatschef machen. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei beschloss eine Verfassungsänderung, wonach die Begrenzung der Amtszeit aufgehoben wird. Bisher dauerte die Amtszeit des Präsidenten maximal zweimal fünf Jahre.

Diese Pläne kommen nicht bei allen gut an. Auf dem Twitter-ähnlichen Dienst Weibo finden sich kritische Kommentare. «Wenn zwei Amtszeiten nicht reichen, dann können sie eine dritte reinschreiben, aber es muss eine Beschränkung geben», schrieb ein Nutzer.

Zensur treibt seltsame Blüten

Solche Kommentare passen der Regierung nicht. Kurzerhand griff sie zur Zensur. Wer Begriffe wie «Ich stimme nicht zu», «Wiederwahl» oder «Verfassungsänderung» eingibt, bekommt die Meldung «verbotener Inhalt» zu sehen.

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Aber auch bei Filmtiteln schlägt die Zensur zu. «The Emperor’s Dream» (Der Traum des Eroberers), «Animal Farm», «Disney» oder «Winnie the Pooh» sind verboten. Grund: Bei «Winnie the Pooh» ähnelt eine Szene einem Auftritt von Xi Jinping mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama (56). Zu einfach wäre es, die chinesische Führung mit solchen Filmen ins Lächerliche zu ziehen.

Vorübergehend war auch der lateinische Buchstabe «n» blockiert worden. Warum – darüber kann nur spekuliert werden. Möglicherweise, weil «n» in der eher mathematischen Ausdrucksweise «n Amtsdauern» wo «n > 2» gedeutet werden könnte.

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Auch Begriffe und Wendungen wie «Ein Flugzeug besteigen», «Migration» oder «Auswandern» wurden blockiert. Wohl um Stimmungsmache gegen Xi Jinping und seine unbegrenzte Wiederwahl zu verhindern.

Xi Jinping vor der Wiederwahl

Xi Jinping ist seit 2013 Präsident und soll im März vom Parlament, dem Nationalen Volkskongress, für eine zweite Amtszeit bestätigt werden.

Nach der bisherigen Verfassung müsste er anschliessend zurücktreten. Dann hätte er auch das Alter von 69 Jahren erreicht, zu dem führende chinesische Politiker üblicherweise in den Ruhestand gehen. (gf)

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