Übungs-Objekte für angehende Chirurgen
«Body Broker» handeln mit Körperteilen in Europa

Spendern aus den USA wird oft eine kostenlose Einäscherung ihrer Angehörigen als Gegenleistung angeboten.
Publiziert: 09.12.2018 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2018 um 15:24 Uhr

Menschliche Knie, Schultern, Köpfe - alle aus den USA. In diesem Logistikzentrum in den Niederlanden sollen sie zwischengelagert worden sein. Was makaber klingt, scheint jahrelang gängige Praxis gewesen zu sein. Die Körperteile von Spendern aus den Vereinigten Staaten sollen von Unternehmen zu medizinischen Ausbildungs- und Forschungszwecken nach Europa verkauft worden sein. Etwa angehende Chirurgen sollen daran trainieren.

Zwei grosse niederländische Krankenhäuser haben angekündigt, dass sie auf den Import nun verzichten werden - aus ethischen Gründen. Der Schritt erfolgt inmitten von Ermittlungen US-amerikanischer Strafverfolgungsbehörden gegen sogenannte Body Broker - Unternehmen, die die Leichen oft als Spende erhalten, und die Teile gewinnbringend verkaufen. Spenderfamilien wird oft eine kostenlose Einäscherung als Gegenleistung angeboten - eine potenzielle Einsparung von bis zu 1000 US-Dollar für die Angehörigen. Viele von Ihnen fühlen sich durch die Händler getäuscht.

«Alles was diese Leute wollten, war Profit. Es ging ihnen nicht um die Wissenschaft, oder darum, zu helfen. Es ging nur ums Geld. Und das ist nicht richtig.»

«Wie konnte der Körper meines Ehemanns zu einem Ersatzteillager werden, wie bei einem Auto? Als ob er kein Mensch wäre. Kein Respekt, keine Würde. Nur Teile.»

Anfang des Jahres war ein Broker vom FBI unter die Lupe genommen. Über ein niederländisches Drehkreuz hatte er seit 2012 Zehntausende von Kilogramm menschlicher Körperteile in ganz Europa verkauft.

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