Über 1000 Opfer
«Missbrauchsfälle sind traurig und beschämend»

Laut US-Ermittlungsbehörden soll die Katholische Kirche Jahrzehntelang Missbrauchsfälle vertuscht haben. In einem Statement hiess es, Papst Franziskus wolle den «tragischen Horror» ausmerzen.
Publiziert: 17.08.2018 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2022 um 07:59 Uhr

Am Donnerstag äusserte sich der Vatikan zu den Missbrauchsvorwürfen gegen Katholische Priester im US-Bundesstaat Pennsylvania.

301 Priester sollen in den letzten 70 Jahren Kinder und Jugendliche sexuell Missbraucht haben, so ein Bericht der US-Ermittlungsbehörden.

Der Vatikan sagte die Vorfälle seien «beschämend und traurig». Das Statement kam, nachdem Papst Franziskus sich am Mittwoch auf dem Petersplatz in Rom gezeigt hatte, ohne die Missbräuche zu erwähnen.

Bei dem Bericht des Geschworenengremiums handele es sich laut eigenen Angaben um die bisher grösste Enthüllung von Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche. Mindestens 1000 Menschen seien demnach Missbräuchen zum Opfer gefallen.

Vatikan-Sprecher Greg Burke sagte, Papst Franziskus verstehe gut, wie sehr solche Fälle den Glauben erschüttern können, er wolle den tragischen Horror ausmerzen.

Laut Pennsylvanias Generalstaatsanwalt haben Bischöfe den Kindesmissbrauch durch Priester jahrelang vertuscht und die Täter in andere Gemeinden versetzt.

In dem Bericht des Geschworenengremiums werden zudem Gesetzesänderungen gefordert, die die Aufklärung von Missbrauchsfällen erleichtern, etwa die Aufhebung der Verjährung bei Kindesmissbrauch.

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