Das Geheimnis um den mysteriösen, gepanzerten Sonderzug, der am Sonntag in Peking eintraf, ist gelüftet. Darin befand sich tatsächlich der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un. Er traf sich mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zu Gesprächen, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.
Erfolgreiche Gespräche zwischen Kim und Xi
Die beiden Staatschefs hätten erfolgreiche Gespräche «zum Erhalt von Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel» geführt, habe Kim gesagt.
Experten vermuten aber ein anderes Motiv für den Besuch. Kim Jong Un könnte sich auf Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump vorbereiten und dafür bei seinem Verbündeten Ratschläge eingeholt haben.
Trump fordert «dauerhafte Denuklearisierung»
Das Treffen zwischen Trump und Kim soll noch vor dem Monat Mai zustande kommen. Dabei soll in erster Linie über das nordkoreanische Atomprogramm verhandelt werden. Kim erklärte, dass er sich «der Denuklearisierung verpflichtet» fühle und sagte zu, alle Atomwaffen- und Raketentests einzustellen.
US-Präsident Trump bestätigte in einem Tweet, dass ein Treffen geplant werde. Er erwartet von den Verhandlungen aber nicht nur ein Einfrieren des nordkoreanischen Atomprogramms, sondern eine «dauerhafte Denuklearisierung» der Halbinsel.
Neuer Reaktor in Nordkorea
Ob sich Kim Jong Un aber an seine Zusagen hält, ist äusserst fraglich. Neue Satellitenaufnahmen zeigen nämlich, dass auf dem Nuklearkomplex in Yongbyon kürzlich ein neu gebauter Atomreaktor in Betrieb genommen wurde.
Wie die «New York Times» berichtet, beteuern die nordkoreanischen Behörden, dass er nur für die zivile Nutzung gedacht sei. Der Reaktor könne aber auch zur Herstellung von Plutonium, das in Nuklearwaffen eingesetzt werden kann, genutzt werden. Wie Trump auf diese Neuigkeiten reagiert, wird sich noch weisen. (krj)