Das umstrittene Gesetz zwang Transgender-Menschen dazu, in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Behörden diejenige Toilette zu benutzen, die mit dem Geschlechtsvermerk in ihrer Geburtsurkunde übereinstimmen. Der Beschluss war in Verhandlungen zwischen Gouverneur Roy Cooper, einem seit Jahresbeginn amtierenden Demokraten, und republikanischen Parlamentariern vereinbart worden.
Dies löste eine Welle von Protesten und Boykotten gegen North Carolina aus, dem sich diverse Hollywood-Stars, Unternehmen und Sportverbände anschlossen. Das US-Justizministerium unter Barack Obama hatte den Staat verklagt.
Reparatur des Imageschadens
Gouverneur Cooper, ein erst seit Jahresbeginn amtierender Demokrat, erklärte nun, die mit republikanischen Abgeordneten erzielte Vereinbarung sei zwar «nicht perfekt». Doch beginne damit die Reparatur des von North Carolina erlittenen Imageschadens.
Als Zugeständnis an die Konservativen sieht der noch vom Regionalparlament zu verabschiedende Deal allerdings vor, dass die Toilettennutzung künftig nicht mehr durch die Kommunen geregelt werden darf, sondern dafür ausschliesslich Parlament und Regierung des Bundesstaats zuständig sind.
«Freifahrtschein für Diskriminierung»
Die Organisation Human Rights Campaign, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt, kritisierte die Vereinbarung deshalb als «extremen Freifahrtschein für die Diskriminierung». Dies sei «das letzte, was North Carolina braucht».
Der Toilettenstreit in North Carolina war durch eine Verordnung der Stadt Charlotte ausgelöst worden, die Transgendern die freie Toilettenwahl erlaubte. Als Reaktion verabschiedete damals das Regionalparlament das umstrittene Gesetz, wonach Transgender jene Toilette aufsuchen müssen, welche dem in ihrer Geburtsurkunde registrierten Geschlecht entspricht. (SDA/gru)