Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Libyens befürchten die Behörden bis zu 100 Tote. Die Küstenwache teilte am Dienstagabend mit, aus drei Booten seien zwar fast 300 Menschen gerettet worden. Am Wrack eines Schlauchbootes hätten sich aber nur 16 Überlebende festhalten können. Zeugen berichteten, bei der Abfahrt des Bootes in der Stadt Choms östlich von Tripolis seien 70 Menschen an Bord gewesen. Die Küstenwache sprach von 90 bis 100 Vermissten.
Trotz mehrstündiger Suche habe man weder Überlebende noch Leichen finden können, sagte ein Kommandeur der libyschen Küstenwache, die See sei zu aufgewühlt gewesen.
Hunderttausende Migranten aus Afrika versuchen, von Libyen aus über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Viele der Boote von Schleuserbanden sind allerdings seeuntüchtig. Auf Druck Italiens gehen die libyschen Behörden und einige bewaffnete Gruppen inzwischen verstärkt gegen Schleuser vor.