Als der kleine Karl aus dem deutschen Örtchen Werda bei Plauen vor zehn Monaten auf die Welt kam, war die Welt noch heil. Doch vor einigen Tagen haben Ärzte bei ihm die seltene Stoffwechselkrankheit infantile Osteopetrose diagnostiziert. Diese tritt bei Säuglingen auf und führt zu Funktionsstörungen, die den Knochenabbau stören. Es kommt auch zu Atemnot und Sehstörungen. Die Krankheit ist ohne eine Knochenmarkspende unheilbar.
Gestörter Knochenstoffwechsel
Wie die Sächsische Zeitung schreibt, kann Karls Körper wegen der seltenen Erkrankung den Mineralstoff Calcium nicht richtig verarbeiten. Dieser gelangt nach Aufnahme nicht wie gewohnt ins Blut, sondern in die Knochen. Dadurch wird das Knochenmark verdrängt, und es führt zu einer erhöhten Knochendichte. Die Knochen werden instabil und können leicht brechen. Ausserdem werden wegen der erhöhten Dichte Nerven innerhalb der Knochen eingeklemmt. Dies führt zu sensorischen Beeinträchtigungen wie Krampfanfälle und Sehstörungen. Die Sehnerven des Säuglings sind bereits von der Krankheit betroffen.
Hilfeaufruf
Da die Krankheit sehr schnell voranschreitet, haben Ärzte der HELIOS-Kliniken in der Region Ostdeutschland nun einen Hilfeaufruf gestartet. Sie wollen den kleinen Karl so schnell wie möglich retten. Eine Blutstammzellen-Transplantation müsse in wenigen Wochen erfolgen, wie die Klinik auf ihrer Homepage schreibt.
Gemeinsam mit dem Verein für Knochenmark- und Stammzellenspenden Sachsen (VKS), organisieren diverse HELIOS-Kliniken am 23. März eine Typisierungsaktion. Potentielle Spender können eine Speichelprobe abgeben.
Weitere Typisierungsaktionen werden auch von anderen Organisationen organisiert und man kann sich auch beim VKS typisieren lassen.
Weitere Infos dazu gibt es auf der Facebook-Seite «Kämpfer Karl». Die Eltern versuchen über die Seite, Hilfe für ihren Kleinen zu finden. (maz)