Propaganda-Schlacht am Tag nach dem Raketentest
Das steht auf Kim Jong Uns Kriegs-Karte

Kim Jong Un reibt sich zufrieden die Hände. Mit ihm feiert das ganze Land die Rakete, die er zum Jahrestag der Annexion durch Japan abgeschossen hat.
Publiziert: 30.08.2017 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:55 Uhr
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Wie die Berichterstattung über ein Feuerwerk: So feiert die Parteizeitung «Rodong Sinmun» den Raketenabschuss auf Seite zwei.
Foto: ZVG

Die in einer Auflage von 600’000 Exemplaren erscheinende «Rodong Sinmun» widmet sich in ihrer Mittwochausgabe ganz Kim Jong Uns Raketenabschuss über Japan. Die offizielle Zeitung der nordkoreanischen Arbeiterpartei zeigt auf ihrer ersten Seite einen lachenden Diktator sowie zwei Bilder des Raketenabschusses.

Das grosse Bild – Kim sitzt am Pult, umringt von Funktionären – zeigt auch eine Landkarte. Darin eingezeichnet ist die mutmassliche Flugbahn der Rakete. Am Kopf die unmissverständliche Beschriftung auf Koreanisch: «Modell Hwasong-12 – Raketen-Abschussplan».

Das offizielle Abschuss-Foto der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA: Auf dem blauen Plan auf dem Pult steht «Modell Hwasong-12 – Raketen-Abschussplan».
Foto: KCNA

Auf der zweiten Zeitungsseite wird es noch bunter: Gegen 20 Bilder zeigen die Rakete beim Abschuss und wieder einen grölenden Kim.

Sinngemäss heisst es im Text überall dasselbe:«Unser oberster Führer Kim Jong Un hat eine Schulung für das Abschiessen von strategischen Lang-und Mittelstreckenraketen der nordkoreanischen Armee angeordnet.»

Das ganze Land feiert mit Machthaber Kim Jong Un die Rakete, welche die Welt beinahe in einen neuen Krieg stürzt. Vermutlich lud der irre Kim seine Entourage auch zu einem Bankett ein, wie er das nach erfolgreichen Raketentests zu tun pflegt.

Annexion vor 107 Jahren

Es ist kein Zufall, dass Kim Jong Un den Raketengruss an Japan am Dienstag abschickte. Es war der 29. August 1910, als sich Japan Korea einverleibte und seine Gesetze aufzwang. Die japanische Kolonialherrschaft dauerte bis zur Kapitulation Japans im Jahr 1945.

Danach geriet Korea im aufkommenden Kalten Krieg zwischen die Interessen der USA und der Sowjetunion sowie später Chinas. Dies führte zur Gründung der zwei verfeindeten Nachfolgestaaten Nord- und Südkorea sowie ab 1950 zum Koreakrieg.

Hohe Militärs bedanken sich

Via staatliche Nachrichtenagentur KCNA bedanken sich die ranghohen Militärs der Arbeiterpartei bei Kim Jong Un, dem «einzigartigen Patrioten und Helden der Nation» für den Raketenabschuss. Er habe damit dem Groll der Nordkoreaner gegenüber den Japanern Ausdruck gegeben.

Und die Militärs versprechen ihrem Führer: Sobald das Zentralkomitee der Partei den Befehl erteile, würden sie ihre «heilige Mission» erfüllen und mit der «zuverlässigen nuklearen Kraft in den endgültigen Krieg ziehen, der den Imperialismus und die USA besiegen» werde.

Nordkorea hatte am Dienstag eine Rakete über das japanische Festland gefeuert. Das Geschoss stürzte nach 2700 Kilometern in den Pazifik, ohne Schaden anzurichten. Die erneute Provokation Nordkoreas versetzte die Welt in Schrecken. (gf)

Die «No-Fly-Zonen» der Swiss

Aus Sicherheitsgründen hat die Swiss als Teil der Lufthansa Gruppe diverse Länder und Regionen auf der Welt zu sogenannten «No-Fly-Zonen» erklärt. Diese Zonen werden von den Maschinen der Airline umflogen. Dazu gehören neben dem Luftraum über Nordkorea folgende Gebiete:

Libyen, die Sinai-Halbinsel, Ost-Ukraine, Krim, Irak, Somalia, Süd-Sudan, Syrien und Jemen.

Aus Sicherheitsgründen hat die Swiss als Teil der Lufthansa Gruppe diverse Länder und Regionen auf der Welt zu sogenannten «No-Fly-Zonen» erklärt. Diese Zonen werden von den Maschinen der Airline umflogen. Dazu gehören neben dem Luftraum über Nordkorea folgende Gebiete:

Libyen, die Sinai-Halbinsel, Ost-Ukraine, Krim, Irak, Somalia, Süd-Sudan, Syrien und Jemen.

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