Ein Schwimmlehrer ist am Montag im süddeutschen Baden-Baden wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht befand den Mann schuldig, fast 40 Mädchen im Alter von vier bis zwölf Jahren sexuell missbraucht zu haben. Ausserdem verhängte das Gericht gegen den Mann Sicherungsverwahrung.
Der 34-Jährige hatte dem Urteil zufolge zwischen Oktober 2015 und September 2017 in mehreren Schwimmbädern in Baden-Württemberg in fast 200 Fällen sexuelle Handlungen an Kindern vorgenommen, die er zum Teil auch mit Unterwasserkameras filmte. Zudem soll er seine Opfer teilweise bedroht haben, um zu verhindern, dass sie die Taten ihren Eltern offenbaren.
Volle Schuldfähigkeit
Erst durch zwei Anzeigen im August 2017, die Eltern von zwei Mädchen unabhängig voneinander bei der Polizei erstattet hatten, wurde der Schwimmlehrer entdeckt. Über Teilnehmerlisten von mehr als hundert Kursen, die der Mann gegeben hatte, wurden von der Polizei weitere Opfer identifiziert.
In seinem Plädoyer hatte der Verteidiger nur sechs Jahre Haft für seinen Mandanten gefordert. Die Staatsanwaltschaft war mit zwölf Jahren und sechs Monaten bei anschliessender Sicherungsverwahrung nur knapp über dem Urteil gelegen. Ein Sachverständiger hatte dem im Prozessverlauf Angeklagten pädophile Neigungen bei voller Schuldfähigkeit attestiert.
Das Verfahren hatte Diskussionen über mögliche Eignungsprüfungen für Schwimmlehrer und Schwimmschulen ausgelöst. (SDA)