Seit 2012 lebt er in der ecuadorianischen Botschaft
Assange soll Staatsbürgerschaft entzogen werden

Konservative Abgeordnete in Ecuador prangern Unregelmässigkeiten an: Das Aussenministerium habe für den WikiLeaks-Gründer eigens ein Reglement zur Vergabe der ecuadorianischen Staatsbürgerschaft ins Leben gerufen.
Publiziert: 21.09.2018 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2022 um 13:36 Uhr

Seit 2012 lebt WikiLeaks-Gründer Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London. Das lateinamerikanische Land hatte ihm Asyl gewährt und damit vor einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen geschützt. Assange besitzt mittlerweile auch die ecuadorianische Staatsbürgerschaft.

Genau diese wollen ihm mehrere konservative Abgeordnete des Landes nun entziehen lassen. Es habe Unregelmässigkeiten bei der Vergabe gegeben, teilte Paola Vintimilla am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Quito mit.

«Wir kennen der Statur von Herrn Assange nicht. Ist er ein Ecuadorianer, der auf unsere Kosten in der Botschaft in London lebt? Ist er überhaupt Ecuadorianer? Asyl gewähren wir ihm offenbar nicht mehr, denn darauf hat er in diesem Schreiben verzichtet. Im November hat das Aussenministerium eigens ein Reglement zur Vergabe der Staatsangehörigkeit ins Leben gerufen. In wie vielen Fällen es bisher angewendet wurde? In einem. Bei Herrn Assange.»

Die Ermittlungen in Schweden wurden zwar inzwischen eingestellt. Die britische Polizei hat allerdings angekündigt, Assange wegen Verstössen gegen Kautionsauflagen festzunehmen, sollte er das Botschaftsgebäude verlassen. Assange befürchtet, dann an die USA ausgeliefert zu werden.

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