Schweizer in Punta Cana erlebt gleich zwei Wirbelstürme
«Gegen Hurrikan Maria war Irma ein laues Lüftchen»

Der Schweizer Robin Hunziker (27) erlebte während seiner Ferien in der Dominikanischen Republik gleich zwei verheerende Hurrikans: Beim zweiten Mal schlug die Naturgewalt deutlich heftiger zu.
Publiziert: 22.09.2017 um 06:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:20 Uhr
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Leser-Reporter Robin Hunziker war in der Dominikanischen Republik, als zuerst Irma und danach Maria über die Insel hinweg wüteten.
Foto: Leser-Reporter
Dominique Rais

Palmen, Strand und Meer: Die Dominikanische Republik ist mit ihren weissen Sandstränden nicht umsonst ein beliebtes Ferienziel. Das dachte sich auch BLICK-Leser Schweizer Robin Hunziker aus Zürich. Drei Wochen Strandferien – so zumindest der Plan, als der 27-Jährige Anfang September in den Flieger nach Punta Cana stieg. Dann kam aber alles anders.

Schon wenige Tage nach seiner Ankunft im Hotel in Punta Cana kündigte sich Hurrikan Irma an. «Wir wurden angewiesen, nicht mehr ins Meer baden zu gehen», erinnert sich Hunziker. Das Wetter schlug um, doch Irma traf die Dominikanische Republik nicht so hart wie befürchtet.

Hurrikan Maria war «extrem»

Überschwemmungen nach Hurrikan «Maria»
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Dominikanische Republik:Überschwemmungen nach Hurrikan «Maria»

Trotzdem wurden einige Gebiete entlang der Nordküste überschwemmt und Strassenverbindungen gekappt. Von diesem Ausmass der Verwüstung hatte Hunziker selbst nichts mitbekommen. «Nachdem Irma vorbei gezogen war, erinnerte am nächsten Tag kaum mehr etwas an den Hurrikan», so der BLICK-Leser.

Ganz anders hingegen bei Hurrikan Maria: «Der Wirbelsturm tobte während 24 Stunden.» Gegen 8 Uhr am Mittwochmorgen (Ortszeit) habe Maria begonnen, Fahrt aufzunehmen. «Anfangs war es nur ein starker Wind. 12 Stunden später war es aber dann ganz extrem», so Hunziker: «Ich habe praktisch nicht geschlafen. Es hat die ganze Nacht 'klöpft und dätscht'.» Erst gegen 11 Uhr am nächsten Morgen flaute der Sturm wieder ab.

«Eine Palme krachte direkt auf meinen Balkon»

Vorgänging mussten sämtliche Hotelgäste mit Zimmern in Strandnähe diese verlassen, um ein vermeintlich sichereres Zimmer zu beziehen. Auch Hunziker wurde angehalten, Meerblick gegen Sicherheit einzutauschen. «Ich musste in ein Hotelzimmer wechseln, das mehr im Landesinneren lag», erklärt Hunziker.

Doch der Schock-Moment liess nicht lange auf sich warten: «Eine Palme krachte direkt auf meinen Balkon.» Nur Minuten zuvor war der 27-Jährige noch auf eine Zigarette auf dem Balkon gewesen. Die Wucht, mit der Hurrikan Maria Punta Cana getroffen hatte, zeige sich am nächsten Tag. Palmen über Palmen, allesamt wie Grashalme umgeknickt. 

Das Warten auf den Rückflug

Für den Schweizer, der gleich zwei Hurrikans binnen zweier Wochen miterlebte, ist klar: «Gegen Hurrikan Maria war Irma nur ein laues Lüftchen. Maria war dreimal so stark wie Irma.» Doch auch wenn Maria längst weitergezogen ist, mit den Folgen des Hurrikans haben nicht nur Einheimische, sondern auch Feriengäste zu kämpfen. 

«Mein Flug nach Zürich wurde annulliert», so Hunziker. Wann genau der 27-Jährige seine Reise zurück in die Schweiz antreten kann, bleibt vorerst ungewiss. Immerhin wolle seine Versicherung die entstandenen Kosten bis 200 Franken für Notfall-Anrufe in der Dominikanischen Republik und in die Heimat übernehmen.

Bis zum Heimflug versucht Hunziker, den Menschen vor Ort zu helfen. Er verabschiedet sich vom BLICK: «Ich gehe noch einmal zu den zerstörten Häusern und bringe den Menschen etwas zu essen. Die haben alles verloren.»

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