Schon Wochen vor dem G-20-Gipfel in Hamburg sorgte der saudi-arabische König Salman (81) mit Sonderwünschen für Aufsehen. Nun hat Salman der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (62) einen Korb gegeben und die Teilnahme an der Tagung am Freitag und Samstag abgesagt.
Nobelhotel «Vier Jahreszeiten» komplett von Saudis gebucht
Für die Konferenz der 20 wichtigsten Wirtschaftsstaaten hatte der König das ganze Nobelhotel Vier Jahreszeiten mit 160 Zimmern gemietet. Eigentlich wollte dort US-Präsident Donald Trump (71) nächtigen, war aber mit der Reservation zu spät dran. Um den Wünschen des Königs nachzukommen, musste die Hotelleitung Wände verschieben und Panzerglas einbauen. Weil die Präsidentensuite mit 260 Quadratmetern zu klein ist, wurden die Hotel-Festsäle zu Wohnzimmern umgebaut. Sogar den Thron hatte der König auf die Reise geschickt: Der sollte ebenfalls im Festsaal aufgestellt werden.
Doch nun kommt alles anders. Sowohl König Salman als auch sein Sohn, Kronprinz Mohammed bin Salman (31), reisen nicht nach Hamburg. Sie werden von Finanzminister Mohammed al-Dschadan vertreten.
Absage aus diversen Gründen
Die Absage könnte drei Gründe haben: Die Katar-Krise, die Gesundheit des Königs oder innenpolitische Probleme. Vor zwei Wochen hatte König Salman überraschend den Kronprinzen, Innenminister Mohammed bin Naif (57), abgesetzt und stattdessen seinen Sohn Mohammed bin Salman (31) zum Kronprinzen gemacht. Beobachter reden von einem Putsch.
Das Vier Jahreszeiten wird die nächsten Tage dennoch in saudischen Händen sein. Nur wird es für die Angestellten, die alle Ferienverbot aufgebrummt bekamen, eine Spur ruhiger zu und her gehen.