In Saudi-Arabien durften Frauen jahrelang nicht Autofahren. Gesetzlich war die Vergabe von Führerscheinen verboten. Weltweit wurde das als Beispiel für die Unterdrückung der Frauen im islamischen Königreich bezeichnet. Ein Geistlicher begründete es vor wenigen Tagen damit, dass die Frauen ein «äusserst kleines Gehirn» hätten.
Der Aufschrei war gross. Offenbar zu gross. Am Dienstag teilte das Staatsfernsehen mit, dass der König das Fahrverbot für Frauen per Dekret aufhebt. Die Änderung gelte nicht per sofort, teilten Medien mit. Menschenrechtsaktivisten hatten seit mehr als drei Jahrzehnten gegen das Fahrverbot in dem streng islamisch konservativen Land gekämpft.
In Saudi-Arabien unterliegen Frauen zahlreichen Beschränkungen, zuletzt gab es aber einige behutsame Lockerungen. Erst am vergangenen Wochenende war Frauen erstmals Zutritt zu einem Sportstadion gewährt worden, wo sie in Begleitung ihrer Familien die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag verfolgen konnten.
Im Juli erlaubte das Bildungsministerium die Teilnahme von Mädchen am Sportunterricht staatlicher Schulen. (SDA)