Vier Monate nach der gewalttätigen Demonstration rechtsradikaler Gruppen in Charlottesville ist der Polizeichef der US-Stadt zurückgetreten. Alfred Thomas gebe sein Amt mit sofortiger Wirkung ab, teilte das Rathaus am Montag mit.
Vor zwei Wochen war in einem Untersuchungsbericht zu der Demonstration scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei geübt worden.
Eskalation der Gewalt
In der Universitätsstadt im US-Bundesstaat Virginia waren im August hunderte weisse Rassisten und Rechtsextremisten aufmarschiert. Sie lieferten sich heftige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten. Eine Gegendemonstrantin wurde getötet, als ein Neonazi sein Auto offenbar absichtlich in eine Gruppe von Gegnern des Aufmarschs steuerte.
In dem Bericht zu den Vorfällen wird der Polizei ein zu langsames Eingreifen vorgeworfen. Die Beamten hätten angesichts des Ausmasses der Gewalt überfordert gewirkt. Ausserdem habe es an Koordination zwischen verschiedenen Polizeikräften gemangelt.
Die Demonstration hatte international für Schlagzeilen gesorgt - auch, weil US-Präsident Donald Trump das Verhalten von Rechtsextremisten und Gegendemonstranten auf eine Stufe stellte und damit für Empörung sorgte.