Vermummte Beamte in einem Bonner Hinterhof am Mittwochmorgen: Die Bundespolizei hat ihre bislang grösste Razzia gegen ein Netzwerk der organisierten Kriminalität durchgeführt.
Der bundesweite Einsatz richte sich «gegen Schleusung, Zwangsprostitution und Ausbeutung», erklärte die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter. Christian Grosse-Onnebrink, Sprecher der Bundespolizei: «Heute findet ein bundesweiter Grosseinsatz der Bundespolizei statt, hier in Bonn, Bonn ist unter anderem ein Bestandteil des Grosseinsatzes, hier werden Durchsuchungsmassnahmen durchgeführt. Bei dem Einsatz insgesamt sind etwa 1'500 Polizeibeamte der Bundespolizei im Einsatz, somit ist das der grösste Exekutiveinsatz in der Geschichte der Bundespolizei, auch die GSG 9 der Bundespolizei ist mit an Bord».
Auch die Spezialeinheit GSG 9 sei daran beteiligt. Bei dem Einsatz handele es sich um die «grösste Zugriffs- und Durchsuchungsmassnahme seit Bestehen der Bundespolizei».
Im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wurden in den frühen Morgenstunden zeitgleich in 12 Bundesländern zunächst 63 Bordelle und Wohnungen durchsucht und dabei sieben Haftbefehle vollstreckt.
Zum Kern der Gruppierung, die nach vorläufiger Bewertung der Organisierten Kriminalität (OK) zuzurechnen sein dürfte, zählen 17 Beschuldigte. Die Gruppierung soll thailändische Frauen und Transsexuelle mit erschlichenen Schengen-Visa ins Bundesgebiet eingeschleust haben.