Zeitgleich um 6 Uhr schlugen 1500 deutsche Bundespolizisten zu: 62 Bordelle und Wohnungen in ganz Deutschland wurden gestürmt und durchsucht. Es handle sich um die grösste Zugriffs- und Durchsuchungsmassnahme seit Bestehen der Bundespolizei, teilten mehrere Direktionen am Mittwochmorgen über Twitter mit.
Beteiligt ist den Angaben zufolge auch die Spezialeinheit GSG9. Es gehe um gefälschte Visa, Menschenhandel, Zuhälterei und Zwangsprostitution, hiess es bei der der Bundespolizei Mitteldeutschland. Es gebe mehrere Haftbefehle.
Der Schwerpunkt der Aktion ist nach Informationen der Nachrichtenseite bild.de das Bundesland Nordrhein-Westfalen.
«Grenzenlose Profitgier»
Wie die Bundespolizei Mitteldeutschland weiter erklärte, wurden in Thüringen und Sachsen-Anhalt zum Beispiel zwei und in Sachsen drei Objekte durchsucht. Mehr als 100 Personen wurden vorläufig festgenommen.
Die mutmasslichen Täter sollen Frauen und Transsexuelle aus Thailand nach Deutschland eingeschleppt haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Die mutmasslichen Täter hätten nach bisherigen Ermittlungen einen siebenstelligen Betrag eingenommen.
Innenminister Horst Seehofer nannte die Grossrazzia der Bundespolizei einen beispiellosen Schlag gegen «ein bundesweit verzweigtes Netzwerk». Viele Hunderte Frauen und Männer waren der «menschenverachtenden grenzenlosen Profitgier» von Schleppern über Jahre und Landesgrenzen hinweg ausgeliefert, teilte Seehofer mit. (SDA/noo)