Womöglich plane Pjöngjang den Abschuss einer weiteren Interkontinentalrakete, erklärte das Ministerium. Die Sprengkraft des vermuteten Atomwaffentests vom Sonntag schätzt Seoul demnach auf 50 Kilotonnen. Das wäre dreimal so stark wie die Atombombe, die die USA 1945 auf das japanische Hiroshima abwarfen.
War es Wasserstoffbombe?
Keine Bestätigung gibt es bisher für nordkoreanische Angaben, es habe sich um eine Wasserstoffbombe gehandelt. Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte aber, es sei «nukleares Material» zum Einsatz gekommen.
Als Reaktion solle das Raketenabwehrsystem THAAD ausgebaut werden, erklärte das Ministerium. Bisher sind zwei Raketenwerfer einsatzbereit, in Kürze sollen demnach vier weitere dazukommen. Die US-Abfangraketen sind rund 300 Kilometer südlich von Seoul stationiert. China argumentiert, das System destabilisiere die Region.
Mit seinem bislang stärksten Atomtest hatte Nordkorea am Sonntag die Weltgemeinschaft schockiert. Das nordkoreanische Staatsfernsehen meldete die «erfolgreiche» Zündung einer Wasserstoffbombe von «beispielloser Kraft».