Nachdem Amazon Obdachlosensteuer bekämpfte
2-Milliarden-Sorry von Jeff Bezos

Es war ein Skandal: Amazon bekämpfte in Seattle diesen Sommer eine neue Obdachlosen-Steuer. Der Konzern gewann, als er mit dem Wegzug aus der Stadt drohte. Ausgerechnet Mehrheitsaktionär Jeff Bezos will nun Milliarden für Obdachlose spenden.
Publiziert: 14.09.2018 um 23:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 23:33 Uhr
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Jeff Bezos, der reichste Mann der Welt, will 2 Milliarden Dollar spenden.
Foto: REUTERS / JOSHUA ROBERTS

Der reichste Mann der Welt – Jeff Bezos – will zusammen mit seiner Frau Melinda MacKenzie 2 Milliarden Dollar spenden. Das Geld soll in einen Fonds fliessen, der Obdachlosen und Vorschulen in armen Wohngegenden helfen will. Bezos besitzt mit seinen Anteilen am Onlinehändler Amazon ein Vermögen von über 150 Milliarden Dollar. Seine Spende machte Bezos auf Twitter bekannt.

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Bezos Pläne stossen auf Twitter nebst viel Lob aber auch auf Skepsis. Denn in Seattle, wo Amazon seinen Hauptsitz hat, bekämpfte ausgerechnet seine Firma im Juni dieses Jahres eine Steuer, mit welcher die Stadt Obdachlose unterstützen wollte.

Amazon bekämpfte Obdachlosen-Steuer

Die Steuer, die kurzzeitig eingeführt wurde, sah vor, dass Firmen pro Mitarbeiter und Arbeitsstunde 26 Cent zahlt. Das Geld sollte für sozialen Wohnungsbau eingesetzt werden – die Stadt rechnete mit Mehreinnahmen von 50 Millionen Dollar.

Doch Jeff Bezos Amazon bekämpfte die Steuer zusammen mit weiteren grossen Unternehmen – etwa Starbucks – mit aller Macht und drohte gar mit dem Wegzug. Das hätte die Stadt empfindlich getroffen hätte. Amazon gilt als einer der grössten Arbeitgeber in der US-Metropole an der Westküste. Darum liess die Stadtregierung die Steuer wieder fallen – Amazon siegte auf ganzer Linie. 

In diesem Licht hat die Spende von Jeff Bezos einen schalen Nahgeschmack. (fr)

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