Nach Verhängung von Ausnahmezustand
Neue Ausschreitungen in Sri Lanka
Nach der Ausrufung des Ausnahmezustands in Sri Lanka ist es zu neuen Ausschreitungen gekommen. Mindestens drei Polizisten seien in der Nacht zum Mittwoch bei Zusammenstössen in einem Vorort der Stadt Kandy verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.
Publiziert: 07.03.2018 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:55 Uhr
In Brand gesetzte Reifen auf einer Strasse der Stadt Kandy in der Landesmitte Sri Lankas. Präsident Maithripala Sirisena hat nach den Ausschreitungen zwischen Buddhisten und Muslimen einen 10-tägigen Ausnahmezustand ausgerufen.
Foto: (Xinhua)
Sieben Menschen seien wegen Anstiftung zu Unruhen festgenommen worden. Nach gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Buddhisten und Angehörigen der muslimischen Minderheit hatte Sri Lankas Regierung am Dienstag einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt.
Die Gewalt war am Montag eskaliert, nachdem ein buddhistischer Einwohner Verletzungen erlegen war, die ihm muslimische Angreifer zugefügt hatten. Am Dienstag wurde die Leiche eines 24-jährigen muslimischen Mannes aus einem niedergebrannten Gebäude geborgen.
Während der zweitägigen Ausschreitungen wurden mehr als 150 Gebäude und Geschäfte in Brand gesteckt. Das Parlament entschuldigte sich bei der muslimischen Minderheit für die Gewaltakte. Es war das erste Mal seit dem Jahr 2011, dass die Regierung den Ausnahmezustand verhängte.
Die Spannungen zwischen Buddhisten und der muslimischen Minderheit haben sich im vergangenen Jahr deutlich verschärft. Radikale Buddhisten werfen Muslimen vor, Menschen gewaltsam zum Islam zu bekehren und heilige Stätten zu zerstören. Buddhistische Nationalisten protestieren ebenfalls gegen die Anwesenheit muslimischer Asylbewerber aus Myanmar.
Foto: M.A.PUSHPA KUMARA
Kandy ist ein bei Touristen beliebtes Reiseziel. Grossbritannien und die USA gaben wegen der angespannten Lage Reisewarnungen für Sri Lanka heraus. (SDA)