Nach Brand in Münchner Uni-Klinik
Schweizer Spitäler kontrollieren ihre Akku-Betten

Im Münchner Universitätsklinikum brannte es vergangene Woche. Vermutlich sind Akkugeräte schuld, die in Spitalbetten eingebaut sind. Schweizer Spitäler sind alarmiert.
Publiziert: 20.07.2017 um 18:15 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:28 Uhr
Am Uni-Klinikum in München musste die Feuerwehr letzten Samstag zu einem Grosseinsatz ausrücken.
Foto: imago stock&people
Johannes Hillig

Letzten Samstag gegen 22 Uhr füllt dichter Rauch mehrere Gänge des Universitätsklinikum in München (D). Einige Spitalbetten stehen in Flammen. Sofort schlagen Mitarbeiter Alarm. Die Feuerwehr rückt mit 120 Mann zu einem Grosseinsatz aus. Der Brand kann schnell gelöscht werden. Verletzt wird niemand.

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Vermutlich hat ein Akku, der in den Klinikbetten eingebaut ist, den Brand ausgelöst, wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt.

Münchner Brand gibt zu denken

Auch in der Schweiz rüsten viele Spitäler derzeit auf Betten mit eingebautem Akku um. Entsprechend alarmiert sind die Verantwortlichen.

Die Hirslanden Klinik in Zürich. Dort will man sich nach dem Vorfall in München die Akkus in den Spitalbetten genauer ansehen.
Foto: Hirslanden AG

«Aufgrund des Vorfalls haben wir uns entschieden, per sofort und in Zusammenarbeit mit den Herstellern detailliertere Prüfungen vorzunehmen», sagt Nina Bieli, Sprecherin der Hirslanden AG.

Auch im Uni-Spital Basel kennt man die potenzielle Gefahr. Dort werden erst seit drei Monaten Betten mit Akkus verwendet. Zwischenfälle gab es aber bislang nicht.

Akku-Brände sind möglich

Dennoch: Brände können nicht ausgeschlossen werden. «Von Akkus geht eine Brandgefahr aus, genauso wie von anderen elektrischen Installationen im und um ein Spitalbett herum», sagt Monica Terragni vom Universitätsspital Basel zu BLICK.

Monica Terragni ist Mediensprecherin vom Universitätsspital Basel. Dort kennt man die Brandgefahr von verbauten Akkus und hat entsprechende Vorkehrungen getroffen.
Foto: Zvg

«Daher sind die Vorschriften auch entsprechend ausgelegt und Inspektionen gemäss Hersteller vorgeschrieben.»

Doch warum werden Akkus überhaupt in Spitalbetten verbaut, wenn sie eine potenzielle Brandgefahr darstellen?

Immer mehr Spitäler setzen auf Akkus. So sind die Kliniken gefeit vor Stromausfällen. Doch von Akkus geht auch eine Brandgefahr aus.
Foto: GEORGIOS KEFALAS

«Der Vorteil ist, dass man nicht zwingend das Bett immer an einer Steckdose betreiben muss. Es gibt dadurch eine gewisse Unabhängigkeit, wo das Bett steht», erklärt Terragni.

Ausserdem ist man so unabhängig und geschützt vor einem Stromausfall. Deswegen sind auch in vielen medizinischen Geräten Akkus verbaut. Obwohl sie manchmal brandgefährlich sind.

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