Letzten Samstag gegen 22 Uhr füllt dichter Rauch mehrere Gänge des Universitätsklinikum in München (D). Einige Spitalbetten stehen in Flammen. Sofort schlagen Mitarbeiter Alarm. Die Feuerwehr rückt mit 120 Mann zu einem Grosseinsatz aus. Der Brand kann schnell gelöscht werden. Verletzt wird niemand.
Vermutlich hat ein Akku, der in den Klinikbetten eingebaut ist, den Brand ausgelöst, wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt.
Münchner Brand gibt zu denken
Auch in der Schweiz rüsten viele Spitäler derzeit auf Betten mit eingebautem Akku um. Entsprechend alarmiert sind die Verantwortlichen.
«Aufgrund des Vorfalls haben wir uns entschieden, per sofort und in Zusammenarbeit mit den Herstellern detailliertere Prüfungen vorzunehmen», sagt Nina Bieli, Sprecherin der Hirslanden AG.
Auch im Uni-Spital Basel kennt man die potenzielle Gefahr. Dort werden erst seit drei Monaten Betten mit Akkus verwendet. Zwischenfälle gab es aber bislang nicht.
Akku-Brände sind möglich
Dennoch: Brände können nicht ausgeschlossen werden. «Von Akkus geht eine Brandgefahr aus, genauso wie von anderen elektrischen Installationen im und um ein Spitalbett herum», sagt Monica Terragni vom Universitätsspital Basel zu BLICK.
«Daher sind die Vorschriften auch entsprechend ausgelegt und Inspektionen gemäss Hersteller vorgeschrieben.»
Doch warum werden Akkus überhaupt in Spitalbetten verbaut, wenn sie eine potenzielle Brandgefahr darstellen?
«Der Vorteil ist, dass man nicht zwingend das Bett immer an einer Steckdose betreiben muss. Es gibt dadurch eine gewisse Unabhängigkeit, wo das Bett steht», erklärt Terragni.
Ausserdem ist man so unabhängig und geschützt vor einem Stromausfall. Deswegen sind auch in vielen medizinischen Geräten Akkus verbaut. Obwohl sie manchmal brandgefährlich sind.