Jubel im Lage des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron am Sonntagabend in Paris. Der europafreundliche Ex-Wirtschaftsminister kam bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich auf den ersten Platz.
Nach Auszählung aller Stimmen kam Macron nach Angaben des Innenministeriums auf 23,75 Prozent der Stimmen und liegt damit vor Marine Le Pen vom rechtsextremen Front Nationale, die auf 21,51 Prozent kam.
Macron und Le Pen lieferten sich am Sonntag lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Gegen Ende wurde der Vorsprung des Linksliberalen dann deutlicher.
«Sie haben entschieden, dass ich nach der ersten Runde der Wahl in Führung liege.»
Auch Marine Le Pen zeigte sich vor ihren Anhängern in Siegerpose. Sie nannte ihre Ergebnis bei den Wahlen historisch. Es sei an der Zeit, das französische Volk von der «arroganten Elite» zu befreien. Mit Macron, den sie als Erbe des scheidenden Präsidenten Francois Hollande titulierte, werde sich nichts ändern.
«Wir haben den ersten Schritt gemacht, der das französische Volk zum Elysee Palast bringen wird. Das ist ein historisches Ergebnis. Das gibt mir die Verantwortung, die französische Nation zu verteidigen. Ihre Einheit, ihre Sicherheit, ihre Kultur, ihren Wohlstand und ihre Unabhängigkeit.»
Die Kandidaten der 60 Jahre lang das Staatsoberhaupt stellenden Konservativen oder Sozialisten schafften es nicht in die zweite Runde am 7. Mai. Insgesamt waren rund 47 Millionen Franzosen zur Abstimmung aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 80 Prozent. Bis zuletzt war Umfragen zufolge knapp ein Drittel der Wahlberechtigten unentschlossen.
Für die zweite Runde der Präsidentschaftswahl am 7. Mai sagen die Umfragen Macron fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit voraus. Mehrere Politiker der unterlegenen Lager riefen zur seiner Wahl auf, um dem Front National eine Niederlage zu bereiten.