Multimillionär verplapperte eigene Mordtat
Durst wegen Suizidgefahr in Psychiatrie verlegt

Der New Yorker Immobilien-Erbe Robert Durst, der im Mittelpunkt eines bizarren Kriminalfalls in den USA steht, ist in die psychiatrische Abteilung eines Gefängnisses nahe New Orleans verlegt worden.
Publiziert: 18.03.2015 um 23:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:11 Uhr
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Soll sich offenbar was antun wollen: Robert Durst, der sich während den Aufnahmen zu einer TV-Doku verplapperte.
Foto: Reuters

Der unter Mordverdacht stehende Multimillionär hatte bei den Dreharbeiten zu einer Fernsehdokumentation über ihn wohl unbeabsichtigt ein Geständnis abgelegt. Der 71-jährige Durst war vergangenen Samstag in New Orleans festgenommen worden.

Jetzt wurde er in die psychiatrische Abteilung verlegt, nachdem US-Medien über eine Suizidgefahr bei Durst berichtet hatten. Die Behörden bestätigten die Berichte nun.

Am Sonntag lief dann die letzte Folge der TV-Dokumentation, in der Durst vor sich hin murmelt, er habe «alle getötet» - offenbar ohne zu wissen, dass das drahtlose Ansteckmikrofon noch eingeschaltet war.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine enge Freundin Susan Berman im Dezember 2000 in Los Angeles erschossen zu haben. Berman starb ausgerechnet am Tag bevor die Polizei sie zu dem mysteriösen Verschwinden von Dursts Ehefrau im Jahr 1982 befragen wollte. Auch bei der verschollenen Gattin haben die Behörden den exzentrischen Multimillionär im Verdacht.

Durst versteckte sich 2001 vor den Ermittlungen in der texanischen Küstenstadt Galveston, verkleidete sich als Frau und gab sich als stumm aus. Als er in eine Auseinandersetzung mit einem Nachbarn geriet, erschoss er den Mann und zerstückelte die Leiche.

Zwei Jahre später wurde er in diesem Fall überraschend wegen Notwehr freigesprochen. Die Geschworenen glaubten seiner Darstellung, er habe den Nachbarn versehentlich erschossen, als sie um eine Waffe gerungen hätten.

Durst wartet in New Orleans auf seine Überstellung nach Kalifornien, die sich noch etwas hinziehen könnte. Zunächst müssen Vorwürfe wegen illegalen Waffenbesitzes sowie Drogenbesitzes geklärt werden. Bei Durst im Hotelzimmer seien ein Revolver und Marihuana gefunden worden, hiess es. Die Anwälte des Immobilien-Erben betonen die Unschuld ihres Mandanten. (sda/gru)

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