Die Schweizerin Celia F.* (44) hat jahrelang leichtgläubige Menschen übers Ohr gehauen. Jetzt hat die spanische Polizei sie in der Stadt Ourense im Westen des Landes festgenommen. Dies berichtet die Nachrichtenseite «elcierredigital.com». Der Vorwurf: Celia F. soll mindestens 60'000 Euro ergaunert haben!
Die Betrügerin gaukelte ihren Opfern vor, gute Kontakte zu hohen Beamten und politischen Entscheidungsträgern zu unterhalten. Sie liess die Menschen glauben, sie sei die rechte Hand wichtiger Funktionäre der spanischen Volkspartei Partido Popular.
Manipulierte Handy-Kontakte
Um Vertrauenswürdigkeit vorzutäuschen rief sie sich den Ermittlern zufolge mit einem versteckten Handy selbst an, während sie sich mit ihren potentiellen Opfern traf. Auf dem anderen Handy, welches mit einem entsprechend manipulierten Kontakteintrag versehen und für das Opfer gut sichtbar positioniert war, erschien der Name des angeblichen Entscheidungsträgers, mit dem Celia F. Eindruck schinden wollte.
Die Schweizerin schuf den Ermittlern zufolge eine «emotionale Bindung» und eine freundschaftliche Beziehung zu ihren Opfern. Sie zeigte ihnen gefälschte Visitenkarten, Dokumente mit Briefköpfen von politischen Parteien und öffentlichen Verwaltungen, um glaubwürdig zu erscheinen. Zudem präsentierte sie ihnen Fotos, auf denen sie mit wichtigen Persönlichkeiten posiert.
Celia F. prahlte unter anderem mit Fotos, auf denen sie mit dem ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy oder mit der Präsidentin des spanischen Kongresses, Ana Pastor, zu sehen ist.
Falsche Jobversprechen
Hatte sie das Vertrauen ihrer Opfer, stellte sie ihnen auf ihre Situation zugeschnittene Gefälligkeiten in Aussicht: Arbeitslosen versprach sie Jobs, Leuten mit gesetzlichen Schwierigkeiten die Einstellung von Verfahren. Als Gegenleistung liess sie sich hohe Geldbeträge aushändigen.
Die Ermittler glauben, dass die Schweizerin seit sieben Jahren immer wieder Leichtgläubige ausnahm. Die in der Schweiz geborene Tochter spanischer Auswanderer fährt ein Luxusauto im Wert von 80'000 Euro. Wie die Polizei vermutet, könnte die Schadenssumme die bestätigten 60'000 Euro noch übersteigen. Insgesamt 18 Geschädigte sind bereits bekannt, die sie teilweise um ihre gesamten Ersparnisse brachte. 13 von ihnen reichten Anzeige ein.
Die Polizei beschlagnahmte bei einer Hausdurchsuchung am Wohnsitz der Schweizerin zahlreiche Beweise. Celia F. ist inzwischen wieder auf freiem Fuss, muss sich jedoch demnächst für ihre Betrügereien vor Gericht verantworten. (noo)
* Name geändert