Nach Informationen aus Kliniken waren die getöteten Studenten zwischen 18 und 20 Jahre alt. Ausserdem kamen ein Wächter, zwei bisher nicht identifizierte Zivilisten und alle fünf Angreifer ums Leben. Spitäler meldeten mindestens 37 Verletzte.
Nach Polizeiangaben handelte es sich bei dem angegriffenen Gebäude um die Studentenunterkünfte der Landwirtschaftsbehörde gegenüber der Islamia-Universität. Zum Zeitpunkt des Angriffs am Freitagmorgen hatten sich etwa 100 Menschen in dem Haus aufgehalten.
In Pakistan wurde am Freitag der Geburtstag des Propheten Mohammed gefeiert. Das Wohnheim war deshalb leerer als gewöhnlich. Viele der Studenten, die über das lange Wochenende geblieben waren, schliefen aber noch.
Angreifer kamen in Burkas
Der Angriff begann gegen 8.40 Uhr (Ortszeit). Die Angreifer hätten unerkannt auf das Gelände gelangen können, weil sie Burkas getragen und in einer Motorrad-Rikscha vorgefahren seien, sagte der Generalinspekteur der Polizei, Salahuddin Mehsud, in einer Medienkonferenz einige Stunden nach dem Anschlag.
Die Sicherheitskräfte reagierten schnell - nur vier Minuten nach den ersten Schüssen seien sie schon vor Ort gewesen. Etwa zwei Stunden später waren die Angreifer tot.
Wie schlimm es hätte ausgehen können, wurde erst später klar. Bei den Attentätern fanden die Einsatzkräfte eine grosse Menge an Waffen, darunter mindestens sieben Handgranaten, viel Munition und drei Sprengstoffwesten.
«Hand auf Mund drücken, damit er nicht schreit»
Der 19-jährige Noor Wali berichtete von grausamen Szenen: «Ich bin rausgerannt und habe einen Schwall an Blut aus der Schulter meines Mitbewohners laufen sehen», sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Fast eine Stunde lang musste er sich mit seinem verletzten Mitbewohner und einem anderen Studenten demnach vor den Islamisten verstecken, bevor Sicherheitskräfte sie retteten.
«Der andere Student drückte seine Hände auf die Wunde, um das Blut zu stoppen und ich musste meine Hand auf seinen Mund drücken, damit er nicht schreien kann», erzählte Wali.
Der Sprecher der radikalislamischen pakistanischen Talibangruppe Tehrik-e Taliban Pakistan (TTP) reklamierte die Tat für seine Organisation. Man habe ein «geheimes Büro des pakistanischen Geheimdienstes ISI» angegriffen, hiess es.
Angriffe von Islamisten auf staatliche Stellen sind in Pakistan in den vergangenen Jahren nach massiven Militäroperationen gegen einige der vielen Extremistengruppen im Land stark zurückgegangen.
Trotzdem gibt es weiterhin Angriffe. Im Januar 2016 hatten pakistanische Taliban die Bacha-Khan-Universität im nordpakistanischen Charsadda angegriffen und mindestens 20 Menschen getötet. (SDA)