Mehrere Tote bei Zeremonie in Rakhine
Polizei in Myanmar schiesst auf Demonstranten

Bei einer Zeremonie im Bundesstaat Rakhine hat die Polizei Myanmars nach eigenen Angaben sieben Buddhisten erschossen. Diese wollten nach Behördenangaben ein Gebäude der Verwaltung in ihre Gewalt bringen.
Publiziert: 17.01.2018 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:20 Uhr
Fast eine Million Rohingya sind vor der Gewalt in Myanmar nach Bangladesch geflohen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/BERNAT ARMANGUE

Mehrere tausend Menschen hätten sich am Dienstagabend (Ortszeit) an einem historischen Tempelkomplex in Mrauk U versammelt, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Einige von ihnen hätten dann versucht, ein Verwaltungsgebäude zu stürmen. Da sie nicht auf Warnungen reagiert hätten, sei scharfe Munition eingesetzt worden. Neben den sieben Toten habe es ein Dutzend Verletzte gegeben.

Rohingya-Verfolgung in Myanmar

Warum es zu den Zusammenstössen kam, war zunächst unklar. Am selben Tag hatten Myanmar und Bangladesch ein Rückführungsabkommen für Flüchtlinge der muslimischen Minderheit der Rohingya unterzeichnet.

Die Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt. Ende August eskalierte der Konflikt, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt.

Seither tötete das Militär hunderte Rohingya, rund 655'000 Rohingya flüchteten ins verarmte Nachbarland Bangladesch. Die Uno, die USA und Menschenrechtsorganisationen sprechen von «ethnischen Säuberungen".
(SDA)

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