Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva muss wohl wegen Korruption ins Gefängnis. Der Oberste Gerichtshof lehnte am Donnerstag einen Antrag Lulas ab, bis zum Ende seines Berufungsverfahrens auf freiem Fuss bleiben zu können. Die Entscheidung fiel mit sechs zu fünf Stimmen. Lula könnte nun innerhalb einer Woche verhaftet werden. Das Urteil ist ein Rückschlag für den beliebtesten Politiker des Landes, der angesichts mehrerer Korruptionsverfahren um seine politische Zukunft kämpft. Der Fall hat das Land tief gespalten und wirft einen Schatten über die Präsidentschaftswahl in diesem Jahr. Lula liegt in Umfragen vorne. Allerdings dürfte ihn die Verurteilung nun davon abhalten, bei der Abstimmung anzutreten. Lula war zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden, weil er Bestechungsgeld in Höhe von umgerechnet 900'000 Euro von dem Baukonzern OAS angenommen haben soll, um ihm zu Aufträgen des staatlichen Ölkonzerns Petrobras zu verhelfen.