Lotto-Gewinnerin will unbedingt unbekannt bleiben
Anonymität ist Amerikanerin 560 Millionen wert

Ärger trotz sagenhaften Geldsegens: Eine Lotto-Gewinnerin aus dem US-Bundesstaat New Hampshire streitet vor Gericht mit der Lottogesellschaft über die Frage, ob sie ihre Identität preisgeben muss.
Publiziert: 10.02.2018 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:20 Uhr

560 Millionen Dollar! Den ungewöhnlich hohen Betrag hat eine Frau am 6. Januar in der US-Powerball-Lotterie gewonnen. Das öffentliche Interesse an der Identität der Gewinnerin werde mehr als wettgemacht durch das Interesse der Frau, sich vor unangenehmen Folgen ihres grossen Glücks zu schützen, machten die Anwälte der Gewinnerin geltend.

«Ich habe einen riesigen Fehler gemacht, als ich meinen richtigen Namen auf den Lottoschein geschrieben habe», sagte die Frau den Gerichtsunterlagen zufolge. Sie engagiere sich in der Gemeindearbeit und wolle diese Arbeit auch fortsetzen. Als Multimillionärin enttarnt zu werden, sei dabei nicht hilfreich.

Anders sieht es die Lottogesellschaft. «Die New Hampshire Lottery versteht, dass ein Gewinn in Höhe von 560 Millionen Dollar ein Leben verändern kann», heisst es in einer Stellungnahme von Lotto-Chef Charlie McIntyre. Der Justizminister des Staates habe ihn jedoch darauf hingewiesen, dass in diesem wie in jedem anderen Fall auch nach den Regeln und Gesetzen des Staats vorzugehen sei.

Anonymität nur in sechs Bundesstaaten

Nur sechs Bundesstaaten in den USA ermöglichen Lottogewinnern die Anonymität. New Hampshire gehört nicht dazu. Anders als etwa in der Schweiz müssen sich den Regeln der Lottogesellschaften folgend die Gewinner in manchen Ländern outen. In Grossbritannien und den USA ist es üblich, dass sich Millionengewinner auf Pressekonferenzen in Wort und Bild den Journalisten stellen.

Allerdings wächst auch in den USA die Überzeugung, dass Lottogewinner besser anonym bleiben sollten. Der Konsumentenschutz-Anwalt Josh King sagt: «Das wichtigste, um anonym zu bleiben ist, mit niemandem zu reden. Und damit meine ich: Mit niemandem.» Wer sich per Gesetz des jeweiligen Bundesstaates outen müsse, solle sich auf der Pressekonferenz verkleiden und alle seine Telefonnummern und Social-Media-Kontakte löschen.

Die Erkenntnis reifte auch durch spektakuläre Fälle, in denen Lottogewinner zu Opfern wurden. In Georgia hatte ein Mann im Jahr 2015 mehr als 430'000 Dollar gewonnen und wurde danach bei einem Raubüberfall vor den Augen seiner Kinder getötet.

In Chicago war 2013 der Gewinner einer ähnlich hohen Summe plötzlich an einer Vergiftung gestorben - die Ursache ist noch unaufgeklärt. (SDA)

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