Die US-Regierung verschärft ihren Kurs gegenüber Myanmar, um die muslimische Minderheit der Rohingya besser zu schützen. Das Aussenministerium in Washington erklärte am Montag, man erwäge eine Reihe weiterer Massnahmen, um der menschenunwürdigen Behandlung der Rohingya Einhalt zu gebieten. Dazu zählten auch gezielte Sanktionen gegen Einzelpersonen oder Gruppen wie etwa Bürgerwehren.
Vor der Gewalt sind mittlerweile fast eine Million Rohingya in das benachbarte Bangladesch geflohen. «Wir haben unsere Heimat verlassen, weil sie uns dort töten. Sie haben uns beschossen, unser Vieh geklaut und die Häuser niedergebrannt. Deshalb mussten wir nach Bangladesch kommen. Soldaten haben uns hierher gebracht. Jetzt warten wir.»
Ein Vertreter Bangladeschs sprach am Montag bei einer UN-Geberkonferenz in Genf vom «grössten Exodus aus einem einzelnen Land seit dem Genozid 1994 in Ruanda». Entgegen Darstellungen gehe die Gewalt in Rakhine weiter, betonte er. Täglich kämen Tausende Menschen über die Grenze. Die UN erhielten in Genf Hilfszusagen über 340 Millionen Dollar, darunter 30 Millionen von der EU.