In Venezuela sind bei Protesten gegen Präsident Nicolas Maduro mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen zufolge schossen in der Hauptstadt Caracas bewaffnete Regierungsanhänger einem Studenten in den Kopf, er erlag im Krankenhaus seiner Verletzung. In San Cristobal an der Grenze zu Kolumbien erlag eine Studentin ebenfalls Schussverletzungen. Die Staatsanwaltschaft erklärte, beide Fälle würden untersucht. Auch ein Soldat wurde erschossen.
Hunderttausende machten am Mittwoch ihrem Unmut über die Lage in dem von einer schweren Wirtschaftskrise geplagten Landes Luft. Maduros sozialistisches Regierungssystem wird von vielen als Ursache der Probleme. Landesweit kam es am Mittwoch zu Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern von Maduro. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Maduro wirft der Opposition vor, einen Staatsstreich vorzubereiten, um den Sozialismus in Venezuela abzuschaffen. Die Opposition ihrerseits wirft Maduro vor, sich zu einem Diktator gewandelt zu haben.
Die Proteste halten bereits seit Wochen an. Auslöser war eine umstrittene Entmachtung des von der Opposition kontrollierten Parlaments, die vom Obersten Gericht des Landes wieder zurückgenommen wurde. Bei den Demonstrationen kamen in diesem Monat insgesamt acht Menschen ums Leben. Die Opposition rief auch für den Donnerstag zu Massenprotesten auf.