Koalitionspartner fordert Ministerrücktritt nach Mord an Jan Kuciak (†27)
Wackelt die slowakische Regierung?

Einer der der Juniorpartner in der Regierung von Robert Fico schert aus. Die Partei Most-Hid will, dass der Innenminister und der Polizeipräsident abdanken.
Publiziert: 01.03.2018 um 22:01 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:15 Uhr
Stimmen in der Koalition von Premier Robert Fico (Mitte) werden laut, die einen Abgang von Innenminister Robert Kalinak (r.) fordern.
Foto: Bundas Engler
Vinzenz Greiner

Damit hat der slowakische Premierminister Robert Fico (53) wohl nicht gerechnet! Eine Koalitionspartei fällt ihm in den Rücken.

Vollmundig hatte der sozialdemokratische Premier am Mittwoch verkündet: Die Oppositionsparteien missbrauchten den Mord am Journalisten Jan Kuciak (†27). Sie nutze den Fall Kuciak, «um Leute auf die Strasse zu bringen». Dies alles, so Fico, führe zu einer «Destabilisierung der Gesellschaft und zum Auseinanderfallen der Staatlichkeit.»

Koalitionspartner Most-Hid schert aus

Für Fico ist klar: «Die Opposition versucht, die Koalitionsparteien zu kriminalisieren und so die Macht an sich zu reissen.»

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Doch nun schert ausgerechnet einer von Ficos Koalitionspartnern aus: die kleine Partei Most-Hid, die sich vor allem für die ungarische Minderheit in der Slowakei start macht. Sie koaliert mit Ficos Sozialdemokraten, der Mitterechtspartei Siet und der nationalistischen Partei SNS.

Ermittlungen unter Kalinak in Frage zu stellen?

Most-Hid findet: Innenminister – und Zögling Ficos – Robert Kalinak und Polizeipräsident Tibor Gaspar müssen gehen! Dies berichten mehrere slowakische News-Portale unter Berufung auf Stimmen aus der Kleinpartei. Blieben die Männer weiter im Amt, sei jedes Ergebnis der Ermittlungen in Frage zu stellen.

Diese Forderungen betreffen mit dem Innenminister und Gaspar Weggefährten Ficos. Der Premier gerät somit in Bedrängnis.

BLICK-Leser Roland Ondrus, der in der Slowakei lebt, beschreibt die Situation: «Aktuell herrscht sehr grosse Nervosität in der Slowakei bezüglich Premierminister Fico.»

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