Kabila darf nicht antreten
Historische Präsidentenwahl in Kongo

Der seit 2001 regierende Amtsinhaber Joseph Kabila sprach von «freien und fairen» Wahlen. Befürchtet wird der Ausbruch von Gewalt während der Wahl wie bei den Abstimmungen 2006 und 2011.
Publiziert: 31.12.2018 um 09:10 Uhr
|
Aktualisiert: 31.07.2022 um 12:31 Uhr

Es dürfte ein ungewohnter Urnengang für Joseph Kabila sein. Seit 2001 ist der Präsident in Kongo an der Macht. Bei der Wahl am Sonntag darf er nicht wieder antreten. Im Wahllokal in der Hauptstadt Kinshasa zeigte sich der Amtsinhaber dennoch entspannt.

«Ich mache mir keine Sorgen, höchstens vielleicht, dass wegen des heftigen Regens die Wahlbeteiligung niedrig ausfallen könnte. Aber hoffentlich reissen die Wolken noch auf und die Leute kommen in Scharen.» Mit Blick auf kritische Stimmen, die sich um eine freie Wahl sorgen, sagt Kabila: «Das wird die Zeit zeigen. Aber es ist klar: Die Wahlen werden fair und frei verlaufen.»

Im selben Wahllokal wie Kabila gab auch dessen Wunschkandidat seine Stimme ab: Emmanuel Ramazani Shadary, ehemaliger Innenminister und laut einer Umfrage der New York University vom Freitag mit 19 Prozent auf Platz drei in der Wählergunst. In Führung liegt der Umfrage zufolge der oppositionelle Politiker und Ex-Manager Martin Fayulu mit 47 Prozent, gefolgt von einem weiteren Oppositionellen, Felix Tshisekedi, mit 24 Prozent.

Fayulu warb für einen demokratischen Machtwechsel. Es wäre der erste an der Spitze des Kongo seit der Unabhängigkeitserklärung 1960. «Wir stimmen für das Ende von Kabila und das Ende des Elends für die Bevölkerung Kongos»

Die sintflutartigen Regenfälle, die in einigen Teilen Kinshasas zu Verzögerungen in den Wahllokalen führten, könnten nicht das einzige Problem bleiben. Wie bei den letzten beiden Wahlen wird erneut ein Ausbruch von Gewalt befürchtet. In den vergangenen Tagen waren mehre Unterstützer der Opposition bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften getötet worden.

Was sagst du dazu?