Jetzt gehts von vorne los
Tsipras will nach Wahlsieg über Schulden verhandeln

Déjà-vu in Athen. Nachdem Alexis Tsipras mit seiner Syriza-Partei erneut Griechenlands Premier wird, will er jetzt erneut mit den Geldgebern über einen Schuldenerlass diskutieren.
Publiziert: 21.09.2015 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:43 Uhr
Syriza von Tsipras feiert deutlichen Wahlsieg
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:Syriza von Tsipras feiert deutlichen Wahlsieg

Nach seinem überraschend klaren Wahlsieg in Griechenland will der designierte Ministerpräsident Alexis Tsipras Parteikreisen zufolge auf Schuldenerleichterungen der Geldgeber dringen. Das Thema stehe für den Chef der Syriza-Partei ganz oben auf der Tagesordnung, sagte heute ein führender Syriza-Vertreter.

Bereits im kommenden Monat steht die Überprüfung der Reformen durch Vertreter der EU, des IWF, der Euro-Zone und des Euro-Rettungsfonds ESM an. Die Reformen sind Voraussetzung für die schrittweise Auszahlung des 86-Milliarden-Euro-Hilfspakets.

Im April wies das Euro-Mitglied eine Verschuldung von 301,5 Milliarden Euro auf, was 168,8 Prozent der Wirtschaftsleistung entsprach. Vor allem zwischen den Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gab es Streit darüber, welcher Schuldenstand für Griechenland zu bewältigen ist.

«Wir setzen die Verhandlungen mit den Geldgebern fort, wobei die Schuldenfrage die erste und wichtigste Schlacht sein wird», sagte der Parteivertreter. Ein nominaler Schuldenerlass stösst in der Euro-Zone auf Widerstand. Allerdings wird eine Streckung der Rückzahlungsverpflichtungen nicht ausgeschlossen.

Tsipras war im August zurückgetreten, nachdem er die Hilfs- Vereinbarung nach monatelangem Streit über die Reform-Auflagen schliesslich unterschrieben hatte. Am Sonntag wurde seine Partei mit 35,5 Prozent der Stimmen erneut stärkste politische Kraft.

Tsipras hat eine Neuauflage der Koalition mit den rechtspopulistischen «Unabhängigen Griechen» angekündigt. Aus Syriza-Kreisen verlautete, dass die neue Regierung bereits am morgigen Dienstag vereidigt werden könnte. Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen (ERT1). Über die Zusammensetzung der Ministerriege gab es zunächst keine Informationen. (SDA/lex)

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