«Der zentrale Punkt ist, dass aus Syrien und dem Irak jetzt die Kämpfer des besiegten Islamischen Staates zurückkehren, sowohl nach Nordafrika als auch nach Europa», sagte Italiens Innenminister Marco Minniti der Zeitung «Die Welt».
Es handle sich nicht um einen geordneten Rückzug, sondern eine «chaotische Flucht, eine Diaspora der Rückkehrer», hiess es in einem Vorabdruck der Samstagsausgabe der deutschen Tageszeitung «Die Welt». Die Kämpfer versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, sagte Minniti.
Sie täten dies über jeden offenen Weg, auch über die Flüchtlingsrouten. «Was vor einigen Monaten noch als unmöglich erschien, also die für den IS wertvollen Kämpfer auf ein brüchiges Schlauchboot einzuschiffen, ist jetzt möglich. Es ist daher höchste Wachsamkeit geboten», warnte der italienische Minister.
Italien ist besonders von der Migration über das zentrale Mittelmeer betroffen. In den Häfen trafen letztes Jahr nach Angaben des Innenministeriums 119'310 Migranten an. Minniti gilt als Architekt eines Deals mit Libyen, nach dem die Zahl der Ankünfte rapide gesunken war.